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Vermutlich Rekordjahr Deutsche Börse im Corona-Jahr mit guten Geschäften

Schon 2019 lief es sehr gut für die Deutsche Börse. Die Bilanz für das vergangene Jahr dürfte noch besser ausfallen. Das Unternehmen profitiert auch von Zukäufen.

07.02.2021, 09:02
Arne Dedert
Arne Dedert dpa

Frankfurt/Main (dpa) - In Krisenzeiten wird an den Finanzmärkten üblicherweise rege gehandelt. Davon profitierte über weite Strecken des vergangenen Jahres auch die Deutsche Börse.

Der Dax-Konzern dürfte 2020 so viel erlöst und verdient haben wie noch nie. An diesem Mittwoch (10.2.) veröffentlicht der Frankfurter Marktbetreiber nach Börsenschluss am Abend seine Bilanz für 2020, tags darauf (11.2.) stellen sich Vorstandschef Theodor Weimer und Finanzvorstand Gregor Pottmeyer den Fragen der Journalisten.

Analysten rechnen mit kräftigem Wachstum. Im Schnitt erwarten die Experten bei den Nettoerlösen einen Anstieg zum Vorjahr um rund acht Prozent auf rund 3,2 Milliarden Euro. Der Gewinn sollte demnach um zehn Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro gestiegen sein.

Bereinigt um Sondereffekte wie Aufwendungen für Übernahmen und den Konzernumbau wird ein Überschuss von etwas mehr als 1,2 Milliarden erwartet. Das wäre ebenfalls ein Plus von rund zehn Prozent zum Vorjahr. Die Anteilseigner sollten davon mit einer um 23 Cent erhöhten Dividende von 3,13 Euro profitieren. Das wären alles Rekordwerte.

Neben dem regen Handel an den Märkten infolge der Krise profitierte die Börse auch von Übernahmen der vergangenen Jahre. Der seit Anfang 2018 amtierende Konzernchef Weimer will die Deutsche Börse - die im Vergleich zu Wettbewerbern schon recht breit aufgestellt ist - mit Zukäufen vor allem außerhalb des Aktiengeschäfts oder dem dazugehörigen Derivate-Bereich noch unabhängiger von den starken Schwankungen an diesen Märkten machen.

Die Suche nach geeigneten Zielen ist nicht einfach, da die Konkurrenz unter den Bietern groß ist und die Preise hoch sind. Im vergangenen Jahr war Weimer dann im Herbst doch noch fündig geworden: Die Deutsche Börse schnappte sich in einem milliardenschweren Zukauf 80 Prozent der Anteile des US-Stimmrechtsberaters Institutional Shareholder Services (ISS). ISS liefert institutionellen Investoren Daten und Dienstleistungen im Bereich Unternehmensführung.

Mit den von Experten erwarteten Ergebnissen würde die Börse die Ziele Weimers erfüllen. Dieser hatte für das vergangene Jahr das Ziel ausgegeben, die Nettoerlöse aus eigener Kraft um mindestens fünf Prozent zu steigern und einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn von rund 1,20 Milliarden Euro zu erzielen.

Bereits im Gesamtjahr 2019 hatte die Deutsche Börse einen Gewinn auf Rekordniveau erzielt. Die Nettoerlöse kletterten auf rund 2,94 Milliarden Euro, unter dem Strich stand ein Gewinn von knapp über einer Milliarde Euro. Bereinigt um Sondereffekte lag der Überschuss seinerzeit bei gut 1,1 Milliarden Euro.

© dpa-infocom, dpa:210207-99-335451/2