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Mögliche Stellenstreichungen Deutsche Firmen sehen No-Deal-Brexit mit Sorgen

07.03.2019, 12:52

Berlin (dpa) - Ein Viertel der vom Brexit betroffenen deutschen Unternehmen rechnet bei einem No-Deal-Szenario mit Stellenstreichungen.

Dies geht aus einer noch unveröffentlichten Umfrage des internationalen Wirtschaftsprüfers Deloitte in Kooperation mit dem Industrieverband BDI hervor. Darüber hatte am Donnerstag zunächst der "Spiegel" berichtet.

Besonders starke Auswirkungen erwarten die Autobranche, der Banksektor sowie Unternehmen, die mit Konsumgütern handeln. In diesen Industriezweigen planen 35 Prozent der befragten Unternehmen im Falle eines Brexits ohne Vertrag mit Stellenstreichungen. Im Handel sprechen davon hingegen nur 14 Prozent der Firmen.

Der Studie zufolge, die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, planen 36 Prozent der befragten Unternehmen mit einem Brexit ohne Abkommen. Viele betroffene deutsche Unternehmen sehen dieses Szenario mit Sorgen. 47 Prozent der befragten Unternehmen fürchten hohe bis sehr hohe Schäden für die eigene Firma. Zum Vergleich: Etwas mehr als die Hälfte schaut optimistischer mit niedrigen bis sehr niedrigen Auswirkungen auf einen möglichen Austritt ohne Abkommen.

"Die Unternehmen haben sich vorbereitet. Trotzdem werden negative Effekte mit Sicherheit eintreten. Sie lassen sich auch durch die beste Vorbereitung nicht verhindern", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang.

Wenn es nach der britischen Premierministerin Theresa May geht, wird das Vereinigte Königreich die EU am 29. März verlassen. Doch wie der Austritt genau vollzogen wird, ist noch unklar. Um das bereits verhandelte Austrittsabkommen gibt es großen Wirbel. Versuche zu einer Einigung in London zu kommen, waren bisher gescheitert. Deshalb ist auch ein ungeregelter Austritt aus der EU - also ohne Abkommen - möglich.

Für die Studie wurden Mitte Februar 262 deutsche Großunternehmen mit wirtschaftlichen Beziehungen zu Großbritannien befragt. Davon sind zwei Drittel im Export tätig, fast die Hälfte der befragten Unternehmen besitzt Niederlassungen auf der Insel.

"Spiegel"-Text