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"Herausforderndes Jahr" DZ Bank erzielt 2017 trotz Belastungen Milliardengewinn

Fusionskosten, Schiffskrise - auch die DZ-Bank-Gruppe hat ihre Baustellen. Dennoch fährt das genossenschaftliche Spitzeninstitut erneut einen Milliardengewinn ein. Für sein letztes Jahr an der Konzernspitze hat sich DZ-Bank-Chef Kirsch noch einiges vorgenommen.

27.02.2018, 11:07

Frankfurt/Main (dpa) - Die DZ Bank hat im ersten vollständigen Jahr nach der Fusion mit der Düsseldorfer WGZ trotz Belastungen einen Milliardengewinn erwirtschaftet.

Allerdings lagen sowohl der Vorsteuergewinn der genossenschaftlichen Gruppe mit gut 1,8 (Vorjahr: rund 2,2) Milliarden Euro als auch der Überschuss mit knapp 1,1 (1,6) Milliarden Euro wie erwartet unter den Vorjahreswerten.

"Wir haben ein herausforderndes Jahr insgesamt erfolgreich abgeschlossen", bilanzierte DZ-Bank-Chef Wolfgang Kirsch am Dienstag in Frankfurt. Das genossenschaftliche Spitzeninstitut ist deutlich profitabler als die beiden großen deutschen Privatbanken: Die Deutsche Bank schrieb 2017 im dritten Jahr in Folge rote Zahlen, die Commerzbank kam unter dem Strich nur auf 156 Millionen Euro Gewinn.

Doch auch die DZ-Bank-Gruppe hat ihre Probleme: Negativ bemerkbar machen sich weiterhin Schiffskredite des Transportfinanzierers DVB. Weil Reedereien wegen rückläufiger Frachtgeschäfte ihre Raten nicht mehr zahlen, drohen hier Einbußen. Daher wurde die Risikovorsorge für mögliche Ausfälle auf 786 (569) Millionen Euro kräftig erhöht.

Das Geschäftsjahr 2017 endete für die DVB mit einem Verlust von 774 Millionen Euro. Das laufende Jahr will die DZ Bank nutzen, um zumindest Teile der DVB loszuschlagen. Erste Interessenbekundungen möglicher Käufer gebe es, sagte Kirsch. Die Hoffnung, die DVB als Ganzes zu verkaufen, sei jedoch begrenzt. Finanzvorstand Cornelius Riese betonte: "Niemand von uns ist so naiv, zu glauben, dass das Thema DVB zum Jahresende gelöst ist. Das wird ein längerer Prozess."

Auch Kosten für die Integration der WGZ sowie höhere Aufwendungen etwa für Digitalisierung und Regulierung schmälerten den Gewinn der Gruppe. Die genossenschaftlichen Spitzeninstitute DZ und WGZ hatten sich zum 1. August 2016 zur Zentralbank für Deutschlands Volks- und Raiffeisenbanken zusammengeschlossen. Von 700 Vollzeitstellen, die im Zuge der Fusion wegfallen sollten, seien bislang 400 abgebaut.

Es gehe weiterhin darum, die Organisation "noch schlagkräftiger" zu machen, sagte Kirsch, der seinen Posten zum Jahresende 2018 - nach dann gut zwölf Jahren im Amt - abgibt. Die Gruppe sehe sich "nach wie vor einem Umfeld gegenüber, in dem ein bloßes "Weiter so" nicht ausreicht". Zum 1. Januar 2019 soll eine Doppelspitze aus Finanzchef Riese und dem ehemaligen BVR-Präsidenten Uwe Fröhlich übernehmen.

Angestrebt hatte der Vorstand für 2017 einen Vorsteuergewinn am unteren Ende einer Spanne von 1,5 Milliarden bis 2 Milliarden Euro. Die gleiche vorsichtige Prognose gab Kirsch für 2018 ab. Zur DZ-Bank-Gruppe gehören auch die Fondsgesellschaft Union Investment, die Bausparkasse Schwäbisch Hall und die R+V Versicherung.

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