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Nach VerkaufHSH Nordbank streicht Arbeitsplätze im Norden zusammen

11.12.2018, 19:24

Kiel/Hamburg (dpa) - Nach der Übernahme durch US-amerikanische Investoren steht die frühere HSH Nordbank vor einem massiven Stellenabbau.

Von 1600 Stellen, die nach den bislang vereinbarten Abbauplänen im kommenden Sommer in der Bank noch übrig sein sollten, fallen nochmals mehr als 600 Arbeitsplätze weg, teilte das Institut am Dienstag auf Betriebsversammlungen in Kiel und Hamburg mit. Am Ende werde die neue Hamburg Commercial Bank noch rund 930 Mitarbeiter beschäftigen, umgerechnet auf Vollzeitstellen. Dazu kommen noch einmal 110 Stellen bei einem Dienstleister, der für die Bank IT-Aufgaben übernehmen soll.

Der Betriebsrat hatte zuvor davon gesprochen, dass von zuletzt 1700 Vollzeitstellen in Hamburg und Kiel mehr als 700 gestrichen werden sollen. Darin sind allerdings auch Stellen enthalten, die nach einem bislang vereinbarten Abbau wegfallen sollten.

Künftig sollen am Standort Hamburg noch 640 bis 670 Mitarbeiter arbeiten und in Kiel 190 bis 220. Der Rest ist im Ausland und an anderen Standorten in Deutschland. Ungefähr 300 Stellen werden zwischen den beiden Standorten gewechselt. Der Stellenabbau zieht sich durch alle Bereiche und Ebenen der Bank.

Die Gewerkschaft Verdi sprach von einem "Desaster". Die Gewerkschaft forderte eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft, an der sich die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein sowie die Investoren und die Bank selbst beteiligen müssten.

Die HSH Nordbank war 2003 aus der Fusion der Landesbanken von Hamburg und Schleswig-Holstein hervorgegangen und hatte in ihrer kurzen Geschichte mit vielen Krisen und Skandalen zu kämpfen. Nachdem sie zwei Mal von den Ländern vor der Pleite gerettet wurde, musste sie auf Anweisung der EU-Kommission verkauft oder abgewickelt werden. Für eine Milliarde Euro übernahmen US-Investmentfonds unter der Führung von Cerberus und Christopher Flowers das Institut. Die HSH Nordbank war damit die erste deutsche Landesbank, die privatisiert wurde.