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Vor allem aus dem Inland Maschinenbauer erzielen starkes Auftragsplus

Die deutsche Schlüsselbranche hat im August erneut kräftig wachsende Bestellungen verbucht. In die Zukunft schauen die Maschinenbauer teils trotzdem mit Sorge - unter anderem wegen internationaler Handelskonflikte.

04.10.2018, 09:58

Frankfurt/Main (dpa) - Dank der großen Nachfrage vor allem aus Deutschland hat der Maschinenbau erneut ein kräftiges Plus bei den Aufträgen verzeichnet.

Im August stiegen die Bestellungen bereinigt um Preissteigerungen (real) um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

Während der Wert der Aufträge aus dem Inland besonders kräftig um acht Prozent zunahm, stand bei jenen aus dem Ausland ein etwas kleineres Plus von sechs Prozent zu Buche. "Dies geht auf das Konto der Nachfrage aus den Euro-Partnerländern, die im August stagnierte", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Bei den Bestellungen aus den Nicht-Euro-Ländern habe es indes ein Plus von acht Prozent gegeben.

Auf Sicht von drei Monaten (Juni bis August) steht damit ein hohes Wachstum von real 8 Prozent, getragen von der Nachfrage deutscher Industriekunden. Dort sprangen die Aufträge in dem Zeitraum um zehn Prozent hoch, während die Bestellungen aus dem Ausland im Wert um sieben Prozent zunahmen.

Der Maschinenbau - mit 1,35 Millionen Beschäftigten hierzulande eine deutsche Schlüsselbranche - profitiert schon länger von der starken Weltwirtschaft. Der exportorientierten Industrie machen aber weltweite Handelskonflikte zu schaffen, die von US-Präsident Donald Trump geschürt werden. So erwartet der VDMA 2019 nur noch ein preisbereinigtes Produktionswachstum von zwei Prozent, während für dieses Jahr ein Plus von fünf Prozent angepeilt wird. Solange es weiter Unwägbarkeiten um den Brexit gebe und die Handelskonflikte eskalierten, stiegen die Risiken für die Maschinenbauer hierzulande, erklärte der Verband.

Die Skepsis der Branche zeigt auch eine aktuelle Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC unter 100 Firmen der Branche. Demnach rechnen sie im Schnitt zwar mit gut 6 Prozent mehr Umsatz im laufenden Jahr, im ersten Quartal hatten sie aber noch ein Erlösplus von 8 Prozent erwartet. Und während sieben von zehn befragten Firmen eine weitgehend stabile Konjunktur in Deutschland sehen, schwindet die Zuversicht für die Weltwirtschaft. Nur noch ein Drittel sieht deren Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten optimistisch.

Zugleich laufen die Geschäfte der Unternehmen weiter rund: Gut 70 Prozent der Maschinenbauer arbeiten an der Kapazitätsgrenze, die Auslastung liegt im Schnitt bei 94 Prozent.