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Grafikkarten-Spezialist Nvidia-Gewinn halbiert - Anleger aber zufrieden

Nvidia profitierte zunächst von dem Boom der Digitalwährungen, die mit Grafikkarten der Firma "geschürft" wurden. Doch mit dem Kurseinbruch beim Bitcoin sackte auch die Nachfrage ab - und brachte das Nvidia-Geschäft in Turbulenzen.

15.02.2019, 16:13

Santa Clara (dpa) - Das Weihnachtsquartal ist für den Grafikkarten-Spezialisten Nvidia wie bereits angekündigt mies verlaufen.

Der Gewinn fiel im Jahresvergleich um 54 Prozent auf 567 Millionen Dollar. Der Umsatz sackte um fast ein Viertel auf 2,2 Milliarden Dollar ab, wie Nvidia nach US-Börsenschluss mitteilte.

Der Konzern hatte bereits Ende Januar die Erlösprognose um 500 Millionen Dollar auf diesen Wert gekappt. Die Aktie verlor danach rund ein Fünftel ihres Wert.

Jetzt legte das Papier im nachbörslichen Handel um gut fünf Prozent zu. Unter anderem fiel der bereinigte Gewinn pro Aktie etwas besser aus als vom Markt erwartet.

Nvidia war im Schlussquartal 2018 zu einem weiteren Hightech-Konzern geworden, der die Abschwächung der chinesischen Wirtschaft stark zu spüren bekam. Die schwächere Konjunktur in China habe dort die Nachfrage von Verbrauchern nach Nvidias Grafikkarten beeinträchtigt, hieß es bereits zur Senkung der Prognose.

Bei Nvidia seien zudem aber auch weltweit die Verkäufe der neuen, traditionell teuren Top-Modelle mit deutlich verbesserter Leistung niedriger als erwartet ausgefallen, hieß es. Möglicherweise warteten Gamer darauf, dass die Preise sinken - und dass die sogenannte RTX-Technologie der neuen Karten, die für bessere Bildqualität sorgt, von mehr Spielen unterstützt werde. Der Quartalsumsatz im Gaming-Geschäft fiel im Jahresvergleich um 45 Prozent auf 945 Millionen Dollar.

Konzernchef Jen-Hsun Huang zeigte sich zuversichtlich, dass die Nachfrage in diesem Jahr mit dem Erscheinen weiterer Spiele, die die RTX-Technologie unterstützen, wieder anziehen werde. Nvidia hatte zudem im Januar eine erste günstigere Grafikkarte mit der Technik vorgestellt.

Im Geschäft mit Rechenzentren, wo Chips der Firma zum Beispiel für Anwendungen auf Basis lernender Maschinen und künstlicher Intelligenz eingesetzt werden, legten die Erlöse um zwölf Prozent auf 679 Millionen Dollar zu. Mit Computern für Fahrassistenz-Systeme und künftige autonome Autos machte Nvidia 163 Millionen Dollar Umsatz - 23 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die negativen Effekte durch das Ende des Bitcoin-Booms hätten sich unterdessen im erwarteten Rahmen entwickelt, hatte Nvidia bereits bei der Senkung der Prognose erklärt. Grafikkarten der Firma wurden in großem Stil für die Produktion diverser Krypto-Währungen eingesetzt. Als die Preise von Bitcoin & Co abstürzten, sank auch die globale Nachfrage nach der Computertechnik, mit der man die virtuellen Münzen schürfen kann.