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Mehr im Geldbeutel Tarifverdienste schneller gestiegen als Inflation

Oft genug frisst die Inflation Gehaltserhöhungen auf. Nicht so bei den Tarifbeschäftigten im vergangenen Jahr. Das kurbelt auch die Konjunktur an.

28.02.2020, 13:52

Wiesbaden (dpa) - Die Tarifbeschäftigten in Deutschland haben 2019 im Schnitt mehr im Geldbeutel gehabt. Einschließlich Sonderzahlungen wie Leistungsprämien stiegen die Verdienste zum Vorjahr durchschnittlich um 3,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

In einer ersten Schätzung Mitte Dezember war die Wiesbadener Behörde von einem Plus von 3,1 Prozent ausgegangen. Ohne Sonderzahlungen erhöhten sich die Löhne und Gehälter im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent. Die Inflation legte dagegen nur um 1,4 Prozent zu.

Unter dem Strich behalten die Beschäftigten somit mehr Geld im Portemonnaie. Das stärkt ihre Kaufkraft und kann den Konsum ankurbeln. Der Konsum ist seit Monaten die verlässlichste Stütze der deutschen Konjunktur.

Seit der Umstellung der Statistik auf eine neue Datenbasis im Jahr 2015 stiegen die Tarifverdienste inklusive Sonderzahlungen auf Jahressicht kontinuierlich. Im Jahr 2018 hatte die Steigerungsrate 2,9 Prozent betragen.

Überdurchschnittlich erhöhten sich die monatlichen Tarifverdienste einschließlich Sonderzahlungen im Jahr 2019 vor allem bei Land- und Forstwirten sowie in der Fischerei (plus 3,6 Prozent). Außerdem bei Lehrern und Erziehern (plus 3,5 Prozent), wo sich gestiegene Landesbesoldungen bemerkbar machten. Unterdurchschnittliche Tariferhöhungen gab es unter anderem im Handel (plus 2,4 Prozent) und in der Information- und Kommunikationsbranche (plus 1,8 Prozent).