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Tarifverdienste steigen schneller als die Inflation

Deutschlands Tarifbeschäftigte können sich weiterhin über reale Verdienstzuwächse freuen. Allerdings wuchsen im dritten Quartal die Bäume nicht mehr in den Himmel. Grund war ein Sondereffekt.

30.11.2015, 10:26

Wiesbaden (dpa) - Die Tarifbeschäftigten in Deutschland behalten wegen der geringen Teuerung weiterhin mehr Geld in der Tasche.

Mit einem Plus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum lagen die Monatsverdienste im dritten Quartal dieses Jahres erneut deutlich über der allgemeinen Preisentwicklung, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete. Tarifliche Sonderzahlungen waren in dieser Berechnung berücksichtigt. Waren und Dienstleistungen sind in der selben Zeit nur um 0,1 Prozent teurer geworden, so dass die Menschen unter dem Strich mehr Kaufkraft erhielten. Das kann den privaten Konsum ankurbeln.

Allerdings bedeutete die Steigerungsrate von 1,8 Prozent den schwächsten Wert seit dem ersten Quartal 2012. Die Statistiker führten das aber auf einen Sondereffekt im Öffentlichen Dienst zurück. Hier waren beim Bund und in den Kommunen im dritten Quartal 2014 erhebliche Nachzahlungen geflossen, die auf den Tarifabschluss im März 2014 zurückzuführen sind. In diesem Jahr hatte es ähnliche Zahlungen nicht gegeben, so dass sich in öffentlich dominierten Wirtschaftszweigen wie der Wasser- oder Energieversorgung teilweise sogar negative Verdienstentwicklungen zeigten.

Besonders große Verdienstsprünge gab es der Statistik zufolge für die Beschäftigten in den Wirtschaftszweigen Verkehr und Lagerei (+3,6 Prozent), Industrie (+3,1 Prozent) und im Gastgewerbe (+3,3 Prozent).

Ohne die Sonderzahlungen, zu denen auch das Weihnachtsgeld gehört, stiegen die Verdienste aller Tarifbeschäftigten im dritten Quartal 2015 um 2,7 Prozent. Dieser Wert für den Jahresvergleich liegt im üblichen Rahmen. Nur im zweiten Quartal 2015 hatte es mit 3,5 Prozent einen Ausreißer nach oben gegeben.

Bundesamt zu Tarifverdiensten Q3/2015