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Studie Viel weniger Wohnungsanzeigen in der Corona-Krise

Wegen der Pandemie haben viele Mieter Umzüge aufgeschoben aus Unsicherheit um ihre Jobs oder Einkommen, vermuten Experten. Auch fanden Wohnungsbesichtigungen wegen der Kontaktbeschränkungen nur begrenzt statt.

27.04.2020, 08:35

Frankfurt/Main (dpa) - Wohnungssuchende haben in den ersten Wochen der Corona-Krise deutlich weniger Immobilienanzeigen gefunden.

Im Zeitraum vom 2. März, also kurz vor dem Shutdown in Deutschland, bis 19. April, ging die Zahl der neuen Annoncen für Mietwohnungen um bis zu 38 Prozent zurück, zeigt eine Studie des Hamburger Immobilienspezialisten F+B. Zuletzt reduzierte sich das Minus aber auf 15 Prozent, so die Firma, die Städte und Gemeinden bei der Aufstellung von Mietspiegeln berät. In den sieben größten deutschen Städten schrumpfte die Zahl der Anzeigen um bis zu 40 Prozent, hier betrug das Minus jüngst noch gut 11 Prozent.

Wegen der Pandemie haben viele Mieter Umzüge aufgeschoben aus Unsicherheit um ihre Jobs oder Einkommen, vermuten Experten. Auch fanden Wohnungsbesichtigungen wegen der Kontaktbeschränkungen nur begrenzt statt.

Wesentlich geringer schwankten in dem Zeitraum die Mieten bei neu angebotenen Wohnungen - hier verzeichneten die Forscher eine Spanne von minus 0,2 bis plus 2,2 Prozent. "Somit lassen sich bei der Analyse der Mietpreisentwicklung keine bzw. kaum Corona-Effekte erkennen", sagte F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner am Montag. Vermieter verzichteten eher auf die sofortige Vermietung, als in Erwartung einer Rezession Mieten zu senken, glaubt er. Leichte Mietrückgänge gab es aber im Schnitt in den sieben größten deutschen Städten.

Im gesamten ersten Quartal beobachtete F+B wieder stärker anziehende Neuvertragsmieten. Diese legten im ersten Jahresviertel um 0,6 Prozent zu gemessen am Vorjahreszeitraum. Im Bestand waren es 1,2 Prozent. Damit waren die Zuwächse aber deutlich niedriger als bei Eigentumswohnungen (plus 6,1 Prozent) sowie Einfamilienhäusern (6,9 Prozent). F+B stützt sich für seinen Wohnindex auf Angebotsdaten von rund 22 Millionen Objekten.

F+B Presse