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Zahl der Firmenpleiten dürfte 2016 weiter sinken

Experten sind sich einig: Im nächsten Jahr wird es in Deutschland dank der guten Konjunktur weniger Unternehmensinsolvenzen geben. Ganz anders dürfte es beim wichtigen Handelspartner China aussehen.

24.12.2015, 10:49

Neuss (dpa)- Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland wird 2016 weiter sinken. Davon gehen sowohl die Wirtschaftsauskunftei Creditreform, als auch der Kreditversicherer Euler Hermes aus.

Mussten 2015 noch 23 230 Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter antreten, so rechnet der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung Michael Bretz für 2016 nur noch mit 22 000 bis 23 000 Firmenpleiten. Das entspräche einem Rückgang zwischen einem und fünf Prozent. Der Kreditversicherer Euler Hermes erwartet 2 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen in Deutschland.

Die wichtigsten Gründe für die positive Entwicklung seien die anhaltend gute konjunkturelle Entwicklung und die guten Finanzierungsmöglichkeiten der Unternehmen, sagte Bretz. Doch ist die Lage längst nicht überall so komfortabel wie in Deutschland.

Euler-Hermes-Vorstand Ulrich Nöthel, sagte der Deutschen Presse-Agentur: In den vergangenen sechs Jahren ist die Zahl der Firmenpleiten weltweit kontinuierlich gesunken. Doch dieser Trend wird sich 2016 voraussichtlich nicht fortsetzen. Die Zahl der Insolvenzen werde weltweit mit rund 300 000 etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen.  

In Schwellenländern wie China oder Brasilien rechnen die Experten des Kreditversicherers sogar mit einem deutlichen Anstieg der Insolvenzen. Bei Deutschlands drittwichtigstem Handelspartner China dürfte die Zahl der Firmenpleiten 2016 den Prognosen zufolge um 20 Prozent zunehmen, in Brasilien um 18 Prozent. Damit steige für die exportorientierte deutsche Wirtschaft auch das Risiko, auf offenen Rechnungen sitzen zu bleiben, warnte der Kreditversicherer.

In Deutschland dürfte die gute Wirtschaftslage dagegen 2016 auch bei der Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen für weitere Entspannung sorgen. Hier prognostizieren die Creditreform-Experten einen Rückgang um bis zu fünf Prozent auf 75 000 Fälle. Der lebhafte Konsum und der stabile Arbeitsmarkt sorgten dafür, dass Stagnation keine Option sei, sagte Bretz.