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Mexiko lässt Impfstoff gegen Dengue-Fieber zu

Die Krankheit breitet sich weltweit stark aus. Im schlimmsten Fall verläuft das Dengue-Fieber tödlich. Früher als erwartet wurde nun ein erster Impfstoff freigegeben.

10.12.2015, 16:16

Mexiko-Stadt/Genf (dpa) - Mexiko hat nach eigenen Angaben als erstes Land der Welt einen Impfstoff gegen das Dengue-Fieber zugelassen. Das Präparat stamme vom französischen Pharmakonzern Sanofi Pasteur und sei über zwei Jahre lang getestet worden, teilte das mexikanische Gesundheitsministerium mit.

Nach Angaben von Sanofi nahmen an der klinischen Studie über 40 000 Menschen teil. Der Impfstoff soll 60,5 Prozent aller Dengue-Infektionen und 93,2 Prozent der schweren Dengue-Infektionen verhindern. Die Krankheit kann unter anderem die Gelenke angreifen, Fiebr verursachen und mitunter zum Tode führen.

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin ist sehr skeptisch: Das Mittel muss dreimal geimpft werden, und der Impfstoff ist teuer. Die Frage ist, ob sich das arme Länder leisten können, sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Es gibt außerdem vier Dengue-Serotypen. Der Impfstoff muss gegen alle gut wirken. Dies sei aber in den veröffentlichten Studien nicht nachgewiesen worden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will bei ihrem nächsten Treffen im April über die Verwendung des neuen Impfstoffs beraten, teilte die UN-Behörde auf Anfrage mit. Eine Impfempfehlung sei mit der Zulassung in Mexiko zunächst nicht verbunden.

Das Dengue-Fieber wird von bestimmten Mückenarten übertragen. Die Krankheit breitet sich weltweit stark aus. Der WHO zufolge bedrohen Dengue-Viren zurzeit etwa 40 Prozent der Erdbevölkerung. Pro Jahr gebe es 390 Millionen Infektionen, davon seien aber nur rund 96 Millionen so schwer, dass eine ärztliche Behandlung notwendig werde.

In Mexiko hatten sich im vergangenen Jahr über 32 000 Menschen mit Dengue infiziert. Die Behandlungskosten lagen bei 3,2 Milliarden Pesos (174 Millionen Euro), rund 2,5 Prozent des gesamten Gesundheitshaushalts.

Mitteilung Gesundheitsministerium

Mitteilung Sanofi Pasteur

WHO zu Dengue-Fieber