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Markt Die Wasserspiele sind eröffnet

Schönebeck hat einen neuen Marktplatz. Nach knapp 13-monatiger Bauzeit ist die Fläche wieder für den Verkehr freigegeben worden.

Von Ulrich Meinhard 02.05.2016, 18:42

Schönebeck l Es ist geschafft. Die vor knapp einem Jahr begonnenen, umfangreichen Umbauarbeiten am Schönebecker Marktplatz gehören der Vergangenheit an. Gestern erfolgte die Verkehrsfreigabe. Das bedeutet, dass die Fläche jetzt auch wieder vom motorisierten Individualverkehr befahren werden kann. Allerdings im gemächlichen Tempo (Volksstimme berichtete).

Bei bestem Frühlingswetter haben sich um 13 Uhr etwa 100 Bürger vor dem Rathaus eingefunden, um der Freigabe des Platzes beizuwohnen. Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) nutzt die Gelegenheit, um noch einmal auf das 13-monatige Baugeschehen einzugehen. „Manchmal war es nicht ganz einfach für meine Mitarbeiter und mich, mit der Kritik, die es gab, umzugehen“, sagt er. Nicht immer sei eine für jeden passende Lösung gefunden worden. Und sicher sei es, insbesondere für die ansässigen Händler, keine einfache Zeit gewesen, der großen Baustelle und ihren Einschränkungen zu trotzen.

Die Bedenken, dass Gewerbetreibende diese Zeit gar nicht überstehen werden, haben sich seines Wissens nach aber nicht bewahrheitet. „Wir mussten tief in den Untergrund gehen, da alle Medien neu verlegt wurden“, verweist Knoblauch auf den Aufwand, der betrieben worden ist. Er spricht von einer „Punktlandung“, weil die Bauarbeiten einen Tag früher als vorausberechnet abgeschlossen werden konnten. „Auch wenn es vereinzelt noch kritische Stimmen gibt, jetzt ist ein Markt entstanden, der seinen Namen verdient. Ein Mittelpunkt der Altstadt“, betont der Oberbürgermeister.

Kritik gab und gibt es vor allem zur Verlegung der Steine. Bei Regen würde das Wasser nur ungenügend oder gar nicht ablaufen, wird von einigen Stadträten bemängelt.

In die gesamte Baumaßnahme sind rund drei Millionen Euro geflossen. Die Stadt Schönebeck trägt davon rund 2,3 Millionen Euro, die Abwasserentsorgung Schönebeck GmbH 280 000 Euro, die Stadtwerke 260 000 Euro. Bauarbeiter verlegten 300 000 Pflastersteine. „Das sind Größenordnungen, die verdeutlichen, warum es so lange gedauert hat, wie es avisiert war“, sagt Knoblauch mit Verweis auf den Eindruck vom Mai 2015, das Baugeschehen könne angesichts des schnellen Baufortschritts wesentlich früher abgeschlossen werden.

Der Chef der mit den Tiefbauarbeiten betrauten Firma Busse Bau, Bernd Busse, ist bei der Verkehrsfreigabe zugegen und schneidet gemeinsam mit Bert Knoblauch, Baudezernent Guido Schmidt und den von der Stadt bestellten Bauüberwacher Thomas Iden das symbolische Band durch. Das wiederum haben Mädchen und Jungen des Teutloff Kindergartens höchst kreativ gestaltet: mit Wimpeln und bunten Blumen aus Papier. Teutloff-Kita-Kinder waren übrigens auch beim Baustart am 3. März 2015 zugegen. Sie hatten damals ein Baustellen-Lied gedichtet und gesungen, das regelrecht auf Begeisterung stieß.

Busse-Bau-Chef Bernd Busse sagt gegenüber der Volksstimme, dass diese Baustelle gleichzeitig normal und außergewöhnlich gewesen sei. „Wir haben auch schon deutlich größere Flächen von bis zu 30 000 Quadratmetern gepflastert, hier sind es 5000 Quadratmeter. Von daher nichts Unnormales. Das Besondere in Schönebeck war, das alles an Medien und Versorgungsträgern neu verlegt worden ist und außerdem das anspruchsvolle Material, das für die Pflasterung verwendet wurde. Das wird halten. Und ich finde, dass passt auch zu uns: Wir legen Wert auf anspruchsvolle Arbeit“, meint der Chef von 60 Leuten, die neben Tiefbau auch in den Bereichen Hoch-, Wohnungs- und Brückenbau tätig sind.