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Neu zugelassenes Medikament: Als Patient kritisch nachfragen

02.04.2014, 13:18
Was soll das neue Medikament bei mir bewirken? Diese Frage sollten sich Patienten von ihrem Arzt erläutern lassen. Foto: Mascha Brichta
Was soll das neue Medikament bei mir bewirken? Diese Frage sollten sich Patienten von ihrem Arzt erläutern lassen. Foto: Mascha Brichta dpa-tmn

Dortmund - Bei neuen Medikamenten fehlt häufig der therapeutische Fortschritt für Patienten, wie der Innovationsreport der Techniker Krankenkasse festhält. Wer ein solches Arzneimittel verschrieben bekommt, fragt besser kritisch bei seinem Arzt nach.

Patienten sollten sich immer nach dem Grund erkundigen, wenn ihnen der Arzt ein neu zugelassenes Medikament verordnet. "W-Fragen sind dabei die wichtigsten", sagt Stefan Palmowski von der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland. "Warum kriege ich ein neues Medikament?" sei das Erste, was der Patient fragen sollte, empfiehlt der Experte aus der UPD-Beratungsstelle Dortmund.

Dem TK-Report zufolge werden nach wie vor bei einer Vielzahl von Patienten neu auf den Markt gekommene Medikamente verordnet, obwohl für die zu behandelnde Krankheit kein Zusatznutzen nachgewiesen werden konnte. Die Studie wurde nun in Berlin vorgestellt.

Patienten sollten daher auch Fragen zum Medikament stellen: Was soll der bessere Effekt sein, den dieses Medikament gegenüber älteren, schon länger zugelassenen Mitteln hat? Wie wird es sich bei mir auswirken? Was soll es bei mir erreichen? Ziel des Arztes könne zum Beispiel sein, bestimmte Blutwerte zu verbessern, was der Patient in der Regel nicht selbst merken kann, erläutert Palmowski. Auch Konkretes könne bezweckt werden - etwa, dass der Patienten innerhalb eines bestimmten Zeitraums besser Luft bekommt.

Auch die Frage nach möglichen Nebenwirkungen darf nicht fehlen. "Diese müssen bei den Zulassungsstudien aufgefallen sein", erklärt der Patientenberater. Darüber hinaus ist es ratsam, sich nach Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu erkundigen. An diesem Punkt können auch Apotheken weiterhelfen. Und wer wissen will, für welche Patientengruppen das neue Medikament überhaupt gedacht ist, könne sich beim UPD-Arzneimittelberatungsdienst danach erkundigen.