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Debatte Mindestlohn für Langzeitarbeitslose

Langzeitsarbeitslose sind vom gesetzlichen Mindestlohn ausgenommen. Die Grünen finden das diskriminierend und fordern eine Anpassung.

29.10.2016, 09:52

Berlin (dpa) l Langzeitarbeitslose sollten nach Worten der Arbeitsmarktexpertin der Grünen, Brigitte Pothmer, nicht länger vom gesetzlichen Mindestlohn ausgenommen werden dürfen. Von dieser gesetzlichen Möglichkeit zur leichteren Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt werde ohnehin kaum Gebrauch gemacht, berichtete die "Saarbrücker Zeitung" unter Berufung auf Daten der Bundesagentur für Arbeit, die Pothmer abgefragt hatte.

Von August 2015 bis September dieses Jahres hätten die zuständigen Behörden lediglich 2708 Bescheinigungen über das Vorliegen von Langzeitarbeitslosigkeit ausgestellt. Damit seien in diesem Zeitraum nur etwa 0,26 Prozent der potenziellen Zielgruppe erreicht worden. Aktuell gebe es in Deutschland 965.000 Langzeitarbeitslose.

Nach Ansicht Pothmers werden Langzeitarbeitslose durch diese Regelung jedoch erheblich diskriminiert, denn sie nehme keine Rücksicht auf die Kompetenzen der Betroffenen. "Das führt dazu, dass alle Langzeitarbeitslosen in einen Topf geworfen werden nach dem Motto, die können nichts, die kriegen die Betriebe billiger", monierte Pothmer.