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29. Magdeburger Orgelfesttage Besondere Klänge in besonderen Räumen

22.05.2010, 05:16

Von Liane Bornholdt

Magdeburg. 1979 erhielt die Stadt Magdeburg eine große Konzertorgel, die von der Orgelbaufirma Jehmlich in der Konzerthalle im Kloster Unser Lieben Frauen errichtet wurde, ein bedeutendes Instrument, das bald darauf im Mittelpunkt jährlicher Magdeburger Orgelfesttage stand.

Inzwischen sind im Zentrum der Landeshauptstadt zwei weitere große Orgeln hinzugekommen – die Schukeorgel auf der Westempore des Domes, die im Mai 2008 geweiht wurde und, bereits im Oktober 2006, die Eule-Orgel in der Kathedrale St. Sebastian. Damit hat die Stadt Magdeburg eine Orgellandschaft, die weit über die Stadt hinaus sehens- und vor allem hörenswert ist.

Der Gedanke, die drei großen Orgeln in ihren jeweiligen Bauwerken in einem gemeinsamen Fest zu präsentieren, entstand bereits vor eineinhalb Jahren und kann in diesem Jahr zum ersten Mal realisiert werden. Gemeinsam mit dem katholischen Bistum Magdeburg und der evangelischen Domgemeinde veranstaltet die Stadt Magdeburg die 29. Orgelfesttage an drei Orten mit drei Instrumenten.

Das Eröffnungskonzert erklingt am 29. Mai ab 19.30 Uhr in der Konzerthalle als Chor-Orgelkonzert. Titularorganist Arvid Gast musiziert gemeinsam mit dem Domchor unter der musikalischen Leitung von Domkantor Barry Jordan. "Es gibt zahlreiche Chorwerke", sagt er, "in denen die Orgel eine große Rolle spielt, wie Benjamin Brittens "Rejoice in the Lamb" oder, wie es schon der Titel sagt, den "Laudes Organi" von Zoltan Kódály. Auch die Orgel als Continuoinstrument wird erklingen in der Bachmotette "Komm, Jesu, komm".

Am Sonntag, 30. Mai, laden die Festtage zu einem Orgelspaziergang ein. Er beginnt um 14 Uhr im Kloster Unser Lieben Frauen. Hier wird Arvid Gast etwa 30 Minuten lang berühmte Orgeltoccaten von Charles-Marie Widor, Max Reger, Louis Vierne und natürlich von Johann Sebastian Bach spielen. Der Spaziergang führt dann zur Sebastianskirche, wo ab 15 Uhr Orgelwerke für vier Hände und vier Füße erklingen. Matthias Mück und Barry Jordan spielen beide an der Eule-Orgel. Bis 16 Uhr kann man zum Dom spazieren, wo Uwe Komischke und Thorsten Pech Werke für Trompete und Orgel spielen werden. Der Eintritt ist frei, aber die Veranstalter freuen sich über Spenden zum Erhalt der Orgeln.

Improvisationen auf der Eule-Orgel

Jeder Spaziergänger kann die Orgeln mit ihrem jeweils besonderen Klang im besondern Raum hier direkt vergleichen.

Am Mittwoch, 2. Juni, wird Arvid Gast auf der Schuke-Orgel im Dom Werke von Schumann und Max Reger spielen, und am Freitag, 4. Juni, konzertiert der Freiburger Organist Johannes Lang auf der Jehmlich-Orgel mit Werken von Buxtehude, Bach, Reger, Vierne und William Albright. Zum Abschlusskonzert der Orgelfesttage wird Wolfgang Seifen aus Berlin auf der Eule-Orgel in St. Sebastian ein Improvisationskonzert geben. Alle drei Konzerte beginnen jeweils um 19.30 Uhr, Karten gibt es an der Abendkasse. Informationen unter www.gesellschaftshaus-magdeburg.de oder Telefon (0391) 5 40 67 76.