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Allard von Arnim Unternehmer auf Weg nach Magdeburg

Allard von Arnim (50) aus Brandenstein kandidiert am 13. März als Direktkandidat im Wahlkreis 06. Er tritt für die FDP an.

Von Falk Heidel 28.02.2016, 20:08

Burg/Krüssau l Schafft die FDP den Einzug in Sachsen-Anhalts Landtag? Umfragen sehen die Liberalen bei vier Prozent: „Die Tendenz geht nach oben“, sagt Allard von Arnim. Seine politische Zukunft hängt davon ab, ob die Freien Demokraten die Fünf-Prozent-Hürde überspringen. Falls ja, besetzt von Arnim einen Sitz im Landesparlament. Platz vier auf der internen Parteiliste garantiert ihm das Abgeordneten-Mandat: Und sorgt für den nächsten Schritt in der noch jungen Polit-Karriere des Unternehmers mit adligem Hintergrund.

Schon jetzt belegt er eine große Spannbreite zwischen Ortschaftsrat im Dörfchen Krüssau (bei Burg) und seiner Funktion als Schatzmeister der Landes-FDP. Dazwischen passt noch das Amt des Kreisvorsitzenden im Jerichower Land. Über sich sagt er: „Als Betriebswirt mit Diplom habe ich einen besonderen Blick auf die Wirtschaft, die Bildungspolitik, die Infrastruktur und die Natur in unserem Bundesland.“ Es sei ein Fehler der Landesregierung, bei den Hochschulen zu sparen: „Hier liegt unsere Zukunft.“ Und es sei ein Fehler von Ministerpräsident Haseloff gewesen, Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff zu entlassen.

Die einzigartige Natur am Rande des Fieners hat von Arnim direkt vor der Haustür.

Haustür? Schlosstor passt besser. Seit vier Jahren bewohnt er die Residenz seiner Familie auf Schloss Brandenstein. Kein Schloss wie im Privatfernsehen, mit hohen Mauern, Luxusbädern und schwarzen Limousinen.

Das 120 Jahre junge Anwesen steht jederzeit offen für Besucher. Häufig kommen Heimatvereine oder Fahrradgruppen vorbei und klingeln an der Tür. Und jedesmal öffnet Arnims Mutter Gisela die Pforte und bittet den Besuch herein: „Das macht mir Freude. Oft ergeben sich nette Gespräche, während sich die Menschen das Anwesen anschauen.“ Für Allard von Arnim ist es erstaunlich, „wie gut die Bausubstanz die vielen Jahre als Kinderheim in DDR-Zeiten überstanden hat.“

Die Arnimsche Geschichte in Brandenstein geht auf das Jahr 1507 zurück. Nach der Enteignung kaufte die Familie das Anwesen 1992 zurück, betreibt hier Forst- und Landwirtschaft. Und saniert seitdem das Jugendstilhaus.

Die Geschichte Allard von Arnims beginnt im rheinischen Düsseldorf. Heute sagt er: „Dort ist meine Heimat, das Jerichower Land ist meine zweite Heimat geworden.“ In unseren Landkreis kam der Unternehmer 1998. Nächster Schritt war der Eintritt in die FDP: „Das war im Jahr 2000 während des Wahlkampfs von Karl-Heinz Paque. Damals bekam die Partei 9,8 Prozent.“ Mit dem Parteieintritt setzte er eine Familientradition fort: „Mein Vater und meine Großeltern waren Zeit ihres Lebens FDP-Mitglieder.“ Schritt für Schritt bastelt von Arnim an seiner Karriere: Kreisvorsitz und Landesschatzmeister, nachdem er im Vorjahr bei der Abstimmung zum Landesvorsitz Frank Sitta unterlag – und ab März Landtagsabgeordneter? „Natürlich“, sagte FDP-Bundeschef Christian Lindner kürzlich zur Volksstimme. Er sieht seine Partei in Richtung sieben Prozent.

Schaut man auf sein Wahlplakat, ist von Arnim mit der Jacke lässig über der Schulter schon unterwegs in die Landeshauptstadt. Stark machen will er sich für den Ausbau des schnellen Internets und für die Stärkung des Mittelstandes und des Handwerks. Bleibt noch Zeit für Hobbys? In wahlkampffreien Zeiten geht er zur Jagd oder zum Hallenfußball: „Mein Traum ist ein Halbmarathon in Magdeburg.“