1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. 131 Sirenen erklingen im Kreis

Probealarm 131 Sirenen erklingen im Kreis

Der Landkreis führt am 13. September um 11 Uhr einen Sirenentest durch. 131 Sirenen im Jerichower Land werden erklingen.

Von Tobias Dachenhausen 24.08.2016, 06:00

Burg/Genthin l Es klingt bedrohlich. Am 13 September findet durch den Landkreis ein Sirenentest zur „Warnung der Bevölkerung“ statt. Um 11 Uhr werden alle 131 Sirenen im Landkreis erklingen. Aber nur zur Übung. „Das Sirenensignal ‚Warnung der Bevölkerung‘ wird getestet, damit es die Bürger stärker wahrnehmen und im Ernstfall auch richtig einordnen. Nur wer das Sirenensignal erkennt, kann sich auch entsprechend verhalten“, erklärt Kreissprecherin Claudia Hopf-Koßmann die Notwendigkeit der Maßnahme.

Ein Ernstfall könnten in diesem Zusammenhang beispielsweise Überschwemmungen bei Deichbrüchen oder Freisetzungen von chemischen Stoffen in großem Maß sein. „Um auf solche Gefahrenlagen und großen Schadensereignissen großflächig aufmerksam zu machen, werden im Landkreis auch Sirenen eingesetzt“, erklärt Hopf-Koßmann. Das ausgewählte Datum sei allerdings nur willkürlich gewählt und hätte laut Kreissprecherin keinerlei Bedeutung.

Große Bedeutung habe aber das Signal, wenn es bei einem Ernstfall gehört wird. In erster Linie soll dann dennoch Ruhe bewahrt werden. Der Bund und die Länder nutzen bei derartigen Schadensereignissen Rundfunk und Fernsehen zur Sendung von amtlichen Gefahrendurchsagen für die Bevölkerung. „Dementsprechend wird in einer solchen Situation geraten, Wohnungen oder andere Gebäude aufzusuchen, Fenster und Türen zu schließen sowie das Radio einzuschalten und auf die Durchsagen zu achten“, erklärt Hopf-Koßmann.

Das Sirenensignal „Warnung der Bevölkerung“ existiert bereits seit vielen Jahrzehnten, wann es das letzte Mal im Landkreis getestet wurde, könne nicht mehr rekonstruiert werden, heißt es aus der Kreisverwaltung. Da bislang kein Rhythmus für das Sirenensignal festgelegt wurde, gibt es Überlegungen das Signal einmal im Jahr zu testen. Insgesamt werden im Jerichower Land dann am 13. September 131 Sirenen erklingen.

Nach dem Amoklauf in München setzen immer mehr Städte und Kreise auf eine Katastrophen-App wie „Katwarn“. Bundesweit sind es mittlerweile 80 Städte und Landkreise. Katwarn gilt als Ergänzung zu Lautsprecherdurchsagen und Informationen über die Medien. In Sachsen-Anhalt wird es nun in Halle, im Burgenlandkreis und in Anhalt-Bitterfeld eingesetzt. Auch im Jerichower Land wird die Einführung einer solchen App grundlegend geprüft, wie Kreissprecherin Claudia Hopf-Koßmann auf Volksstimme-Nachfrage mitteilte, ohne weitere Details zu nennen.

Problematisch könnte die Anschaffung lediglich vor dem Hintergrund des defizitären Haushaltes werden. Denn die Landkreise müssen für die Einführung von Katwarn 15 000 Euro und jährlich 3000 Euro für die Betriebskosten zahlen.

Das Innenministerium hat aber angekündigt, dass Landkreise ab Sommer 2017 die Möglichkeit bekommen über die Warn-App „Nina“ Warnungen an alle Nutzer senden zu können. Die Landeshauptstadt Magdeburg setzt bereits auf die App. Jedoch hat sie bundesweit erst 600 000 Nutzer.

Mehr Informationen zu den Sirenensignalen im Jerichower Land finden Sie hier.