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Feuerwehr Werbung für Möckern

Am Sonnabend hat in Möckern einer der größten Feuerwehrsportwettkämpfe des Landes stattgefunden - der Lindenpokal.

Von Stephen Zechendorf 08.08.2016, 01:01

Möckern l Zum Vergleich: beim Kreisausscheid der Freiwilligen Feuerwehren im Jerichower Land lag die Beteiligung der Wehren zuletzt meist um ein Dutzend. Beim „Lindenpokal“ – das muss man dazu sagen – kommen die Teilnehmer dagegen aus immerhin fünf Bundesländern. Der Wettkampf, den die Tryppehnaer vor fünf Jahren aus der Taufe gehoben haben, ist inzwischen einer von sechs Wertungsläufen des deutschlandweiten TGL-Cups und einer von fünf Wertungsläufen des Sachsen-Anhalt-Cups, bei dem nach DIN-Regeln gestartet wird.

TGL, DIN? Was bedeutet das? Der Unterschied liegt wohl vor allem in der verwendeten Technik. Während beim DIN-Lauf mit einheitlichen, modernen Wasserpumpen gestartet wird, dürfen beim TGL-Lauf die guten alten DDR-Tragkraftspritzen an den Startblock getragen werden. Doch ganz ehrlich, manche der DDR-Modelle erinnern nur noch äußerlich an das gute alte Stück von früher. „Länger als eine Minute darf die nicht so hochtourig laufen“, grinst ein Maschinist nach einem kleinen Probelauf. Das Gerät ist hochgezüchtet und wird nur noch für solche Wettkämpfe genutzt.

Auch ansonsten rüsten die Feuerwehrsportgruppen mächtig auf. Auch beim Lindenpokal sind zum Teil moderne Hilfsmittel im Einsatz: Auch das Team aus Zella in Thüringen startet nicht etwa in den altbekannten Feuerwehreinsatzklamotten mit schweren Stiefeln. Stattdessen: hautenge Sportkleidung, dazu Spikes an den Schuhen. Viele Teams machen es ähnlich.

Und so ist es erklärbar, dass bei dem Wettkampf Zeiten gelaufen werden, die hart an der 20-Sekunden-Marke kratzen. Bei Wettkämpfen auf Kreis- oder Abschnittsebene sind eher Zeiten um die 30 Sekunden die Regel.

Um auch die letzte Zehntelsekunde herauszukitzeln, gerät sogar der Aufbau der Schläuche und Geräte vor dem Start zur Kulthandlung: da werden Schläuche zu Türmen aufgezwirbelt, Schlauchkupplungen bis auf den Millimeter voreinander sorgsam aufgebaut, damit nach dem Startschuss alles ganz schnell geht. Um so genauer müssen die Schiedsrichter hinschauen, damit trotzdem alles nach Regelwerk abläuft.

Maik Schulz, einer der Schiedrichter schwärmt von der Fairness und dem Teamgeist: „Das ist hier alles wie eine große Familie. Hier hilft auch jeder jedem.“

Mehr noch: um bei dem Spaß dabei sein zu können, werden Mannschaften gebildet, die man auf Kreis- oder Abschnittsebene so nicht kennt: neben Drewitz und Wüstenjerichow haben auch die Kameraden aus Menz und Wallwitz ein Team gebildet. Insgesamt sind sieben Mannschaften aus der Einheitsgemeinde Möckern mit dabei.

Dass so viele Teilnehmer aus anderen Landkreisen und Bundesländern nach Möckern kommen, hat seinen Grund: die „Lindenpokal“-Gastgeber aus Tryppehna nehmen ihrerseits auch an vielen Auswärtswettkämpfen teil. Da kommen die dortigen Ausrichter gerne auch mal ins Jerichower Land. Auch eine Art von Außenwerbung.

Gut sechs Stunden jagen die Mannschaften über den Platz, dann stehen die Ergebnisse fest: Das Herren-Siegerteam des Vorjahres aus Zella darf den Wanderpokal in diesem Jahr noch einmal behalten. Das ist praktisch, denn die Thüringer hatten den Wanderpokal ohnehin zu Hause vergessen.

Bei den Frauen waren die Boßdorferinnen bestes Team.

Tryppehnas Wehrleiter David Friedrich ist zufrieden mit dem Wettkampf: „Gute Zeiten, gute Kameradschaft und gute Voraussetzungen auf dem Reitplatz. Ich danke allen, die geholfen und mitgemacht haben.“ Und die Gäste aus ganz Mitteldeutschland versichern: im nächsten Jahr sind sie wieder dabei.