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Vogelgrippe 9500 Enten in Möser gekeult

In einem Geflügelbetrieb gab es Fälle der Vogelgrippe. Alle Tiere des Betreibers wurden vorsorglich getötet.

16.12.2016, 15:40

Möser (dpa) l Der Vogelgippe-Verdacht auf einem Geflügelhof in Möser im Jerichower Land hat sich bestätigt. Das Friedrich-Loeffler-Institut wies bei den eingesendeten Proben den hochansteckenden Typ H5N8 nach, wie Sachsen-Anhalts Umweltministerium am Samstag in Magdeburg mitteilte. Damit hat das Land den ersten Fall in einem Nutztier-Betrieb. Der Bestand von etwa 9500 Enten wurde vorsorglich getötet.

Die Maßnahmen war in der Nacht zu Samstag abgeschlossen. Der Erreger breitet sich derzeit bei Wildtieren weltweit schnell aus. Für Geflügel gilt eine Stallpflicht. In einem Geflügelbetrieb in Möser im Jerichower Land besteht der Verdacht auf Vogelgrippe. Die 9500 Tiere werden vorsorglich getötet, teilten das Umweltministerium Sachsen-Anhalt und der Landkreis Jerichower Land am Freitag mitteilten. Es bestehe der Verdacht, dass mehrere Tiere mit dem hochansteckenden Erreger H5N8 infiziert seien.

Der Fall in Möser sei bedauerlich und sicherlich auch dramatisch für den betroffenen Betrieb, sagte Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne). Er zeige jedoch auch, dass es zur Stallpflicht derzeit keine Alternative gebe. Besonders brisant: Nicht weit von Möser entfernt, in Möckern, befindet sich ein Schlachtbetrieb von Wiesenhof. In der Umgebung gibt es etliche Geflügelbetriebe, die das Unternehmen beliefern. Dort werden teilweise mehrere 10 000 Tiere gehalten. "Wiesenhof liegt zum Glück knapp außerhalb de Zehn-Kilometer-Radius'", sagte Landrat Steffen Burchhardt (SPD).

Der für Menschen ungefährliche Erreger H5N8 breitet sich derzeit bei Wildtieren schnell aus. Etwa 35 Kilometer entfernt vom Geflügelhof in Möser wurde Ende November ein betroffener Schwan entdeckt. Auch im Harz wurde das Virus bereits in zwei Fällen nachgewiesen. Zwei verendete Schwäne im Saalekreis würden gerade untersucht, teilte das Umweltressort mit. Im Kreis Stendal seien ein Mäusebussard und ein Schwan in einer ersten Untersuchung positiv auf H5 getestet worden. Ob es das gefährliche H5N8 ist, untersucht derzeit das Loeffler-Institut.