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Bauarbeiten „Die ganze Kirche ein Kunstwerk“

In St. Nicolai in Roxförde werden Balken saniert und die Decke neu gestaltet. Die Arbeiten sollen im November enden.

Von Ilka Marten 16.09.2015, 19:06

Roxförde l Es ist die größte Baumaßnahme im Pfarrbereich Letzlingen. Seit Juni wird die Kirche St. Nicolai in Roxförde saniert. Im Inneren wird gehämmert und geschraubt. „Die Balken erschienen uns schon verdächtig“, berichtete Architekt Dr. Berthold Heinecke.

Eine Untersuchung an der Nordseite ergab, „dass dringender Handlungsbedarf ist“, betonte Heinecke. Klaus-Peter Skiba vom Gemeindekirchenrat merkte an: „Von außen konnte man ja immer denken, ist doch alles gut.“ Doch gut war gar nichts mehr in St. Nicolai. Dort wo die großen Balken eingemauert waren, „waren sie verfault“, so der Architekt. Ergebnis: Von 256 Meter laufenden Balken mussten 130 Meter ausgetauscht werden. Die Kirche wurde mit einem großen Gerüst ausgestattet, für die Arbeiten einige Dachsteine entfernt.

In einem Bereich musste außerdem der Hausschwamm bekämpft werden. Freuen können sich die Roxförder auch auf eine neue Holzdecke, denn die russischen Pressplatten mussten weichen. Die Decke werde auch gestrichen. „In schlichten Farben“, so Pfarrer Gerd Hinke. Finanziert wird das bauliche Großprojekt in Höhe von 200 000 Euro zu einem großen Teil von der Ingrid-Wiegand-Stiftung. Außerdem sind Lotto-Toto, der Kirchenkreis Salzwedel und die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland dabei. Die Kirchengemeinde Roxförde finanziert 19 959 Euro aus Eigenmitteln.

Letzte große Sanierungsmaßnahmen fanden in dem Gotteshaus von 1986 bis 1990 statt. Die Kirche war 1854 neu gebaut worden, da die alte auf dem Friedhof abgebrannt war. Im Oktober sollen die Malerarbeiten stattfinden, danach muss geputzt werden. Gerd Hinke hofft, dass spätestens zur Adventsmusik am 12. Dezember St. Nicolai wieder für Besucher geöffnet wird. Und die Handwerker hat er für den Adventsmarkt, der um die Kirche herum stattfinden soll, auch schon eingeladen. Die Arbeiten sind dann noch nicht komplett abgeschlossen. 2016 soll eine Baupause eingelegt werden. 2017 wird dann im Inneren der Kirche gemalert. Voruntersuchungen durch einen Restaurator gab es bereits. Es müsse auch erst wieder Geld angespart werden, so der Pfarrer. Und Hinke blickte schon voraus: „Dann wird die ganze Kirche wieder ein Kunstwerk sein.“