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Stop für Baupläne Ein Schloss in der Warteschleife

Seit mehr als 20 Jahren liegt es im Dornröschenschlaf.Seither hoffen die Weteritzer nun auf einen, der ihr Schloss wieder wachküsst.

Von Gesine Biermann 01.01.2017, 02:00

Weteritz l Die Farbe blättert vor sich hin, innen wie außen. Heile Glasscheiben sind selten geworden – überall knirscht es unter den Schuhsohlen. Seit mehr als zwei Jahrzehnten wohnt – außer den Vögeln, die im Obergeschoss brüten – niemand mehr im Weteritzer Schloss.

1992 hatte die Stadt das Objekt umfangreich saniert. Seit 1994 ist das Haus in Privatbesitz. Doch bislang hat kein Eigentümer seine Pläne verwirklicht. Und auch Peter Manthey, seit Anfang 2016 gemeinsam mit seinem Kompagnon Edelbert Schwarze Eigentümer des Gebäudes, hat seine Baupläne, die er im März dieses Jahres der Volksstimme vorgestellt hatte, vorerst auf Eis gelegt. „Wir wollen nach wie vor was machen, aber uns ist leider der Investor abgesprungen“, bedauert er. „Und wir sind ja nur die Bauträger.“

Deshalb hätten er und sein Geschäftsfreund nun den Sommer mit Verhandlungen verbracht. Einige davon seien auch sehr vielversprechend gelaufen. „Eine mündliche Zusage gibt es bereits“, versichert Manthey. Nach wie vor sei er „optimistisch“, dass das Haus bald saniert werden könne. Gespräche mit einem Makler vor Ort hätten schließlich auch ergeben, dass durchaus Bedarf an Wohnungen in mittlerer Preislage besteht.

Verhandlungen haben in diesem Jahr allerdings nicht nur die Eigentümer geführt. Auch der Weteritzer Dirk Kuke hat sich umgehört, auch er hat mit möglichen Interessenten gesprochen, um jemanden zu finden, der in das Haus investieren würde, erzählt Kuke, der derzeit fast Schlossherr ist – er hat die Schlüsselgewalt über das Gebäude, schaut ab und zu nach dem Rechten.

So mancher Weteritzer konnte sich mit ihm hier deshalb auch mal wieder umschauen. Und so mancher mit wehem Herzen, wie Heimatforscher Hans-Joachim Mertens versichert: „Viele Weteritzer haben hier nämlich schon mal gearbeitet und würden sich deshalb freuen, wenn hier bald wieder Leben einziehen würde.“