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Urlauber Zu Pferd durch den Spätsommer

Eine Reise durch Brandenburg bis Sachsen-Anhalt unternahmen Uta Erler-Horst und Karl Erler aus Viesen - mit Ziel Zabakuck.

Von Mike Fleske 16.09.2015, 20:14

Zabakuck l „Das ist echt Klasse, aber nichts für große Leute“, war die erste Reaktion von Uta Erler-Horst und Karl Erler nach ihrer Übernachtung im hölzernen Schwedenfass auf dem Gelände des Touristenzentrums Zabakuck. Größer als 1,70 Meter dürfe man nicht sein. Dennoch sei es ein echtes Erlebnis. „Oft haben wir Fahrradtouristen, die in den Holzfässern übernachten, Reiter sind eher selten“, fügt Bärbel Höschel, Leiterin des Touristenzentrums, hinzu.

Sie freute sich über den besonderen Besuch aus Brandenburg. Denn das Reiterpaar war zehn Tage zuvor in seiner brandenburgischen Heimat aufgebrochen, um zu Pferd die letzten Sommertage zu nutzen. „Angekommen sind wir im Herbst“, lacht Karl Erler. Die Reise sei ein wenig wie eine Pilgertour gewesen. „Man konnte sich an der Natur erfreuen und hat Land und Leute kennengelernt.“ Es sei das bewusste Erleben der Langsamkeit, die den Reiz der Tour ausgemacht habe.

So ging es vorbei an Wusterwitz, Bensdorf bis hin zum Zabakucker See. Insgesamt mehr als 250 Kilometer schafften die Reiter auf diese Weise mit ihren Pferden Dragonheart und Arun. „Wir konnten nicht immer den direkten Weg nehmen und haben uns an für Reiter freigegebene Wege gehalten“, erzählt Karl Erler.

Ständiger Begleiter war das Smartphone, manchmal führte es die Reisenden auch in die Irre. „Einmal standen wir plötzlich vor einem Zaun, wo eigentlich unser Weg sein sollte“, fügt Uta Erler-Horst hinzu. Dennoch sei die Tour ein Erlebnis gewesen. „Man reitet dabei nicht nur, sondern führt die Pferde auch zu Fuß.“

Immer wieder habe es so freundliche Gespräche mit Menschen gegeben. „Viele Ältere erzählten von der Zeit, als Pferde noch Fortbewegungsmittel und Hilfe in der Landwirtschaft war. „Wir sind auf kleine Orte gestoßen, die nicht mal Napoleon bei seinen Feldzügen gefunden hat - wir aber schon“, lachen die Urlauber. Doch manches stimmte die Besucher auch nachdenklich. „Es gibt in der Region viele leerstehende Höfe, um die es schade ist. Häufig sei sichtbar, dass die Landflucht Spuren hinterlassen hat.

In einem Ort habe ein Bewohner erzählt, dass es mehr Tiere als Menschen gäbe. „Ein bisschen sah es dort mit den Haustieren, dem Nutzvieh und den Pferden auch so aus“, haben die Reisenden festgestellt und nahmen auch diese Eindrücke mit in die Heimat. „Wir kommen bestimmt mal wieder nach Zabakuck“, versprechen sie.Dann vielleicht schon ein wenig früher, wenn noch etwas los ist auf dem Gelände. Dort ist mittlerweile Herbststimmung eingekehrt und es wird ruhiger.