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Countryfest Line-Dancer lassen Tanzboden wackeln

Echt amerikanisch ging es in Parchen zu. Am Country & Line-Dance-Wochenende wurde die Klapperhalle zum Tanzschuppen.

Von Mike Fleske 18.04.2016, 12:00

Parchen l Für Western-Feeling sorgten am Wochenende zahlreiche Line-Dance und Country Freunde aus ganz Norddeutschland. „Hier sind heute nicht nur Parchener und Genthiner, sondern Besucher aus Hamburg, Braunschweig, Magdeburg und dem Harz", berichtete ein sichtlich zufriedener Veranstalter Uwe Komorowski beim Blick auf die zahlreichen Tänzer. Zu flotten Klängen wurde das ganze Wochenende eifrig getanzt. Auffällig: Beim Line-Dance gibt es keine Paare, jeder tanzt für sich in einer Formation (eben in Linien) eine vorher festgelegte Folge von Schritten, die sich immer wiederholen. „Trotzdem ist es nicht einfach", sagt Henry Fuß, der mit einer fünfköpfigen Gruppe aus Potsdam angereist war. Man müsse bestimmte Choreografien einhalten und die Schrittfolgen genau kennen.

Was einst als Tanz zu Country-Musik angefangen hat, wird heute viel weiter gefasst. „Heute tanzt man zu Popmusik und irischen Klängen, nur zu Marschmusik habe ich es noch nie erlebt", verrät Werner Sänger aus der Altmark mit einem Augenzwinkern. Er war Teil einer riesengroßen Gruppe aus Stendal, Bismark und Gardelegen. „Wir reisen immer zusammen zu solchen Veranstaltungen", fügt Monika Gerhard hinzu, die den Trupp zusammenhält. Das Besondere am Line-Dance sei, dass man in jedem Alter mitmachen könnte. „Man braucht nicht zwingend einen Partner und muss auch nicht übermäßig sportlich sein, trotzdem hat man Spaß an der Bewegung und an der Musik." Ihre Gruppe reise daher im Umkreis von 150 Kilometern zu den entsprechenden Veranstaltungen.

Viele der Besucher waren mit eigenen Wohnwagen gekommen und hatten Platz auf der Fläche rings um die Klapperhalle gefunden. Die sonst so beschauliche Wiese vor der Feuerwehr glich so einem waschechten Campingplatz. „Das ist eine Eigenheit der Line-Dancer, sie sind wie eine große Familie", bestätigte Uwe Schuck aus Berlin. „Solche Veranstaltungen sprechen sich dank des Internets schnell herum und viele Teilnehmer aus allen Teilen des Landes treffen sich ganz gezielt bei solchen Country-Wochenenden.

Eine Beobachtung, die auch Veranstalter Komorowski gemacht hat. „Ich staune, wie gut vernetzt die Line-Dancer sind, die brauchen keine Plakate oder Flyer, um zu wissen, dass hier heute was los ist." Dafür hatten sich viele Genthiner und Parchener von der lokalen Werbung in die Klapperhalle locken lassen. Ganze Familien waren dabei, als die Kindertanzgruppen des Freizeitvereins Genthin-Süd V, des Tanz- und Turnschuppens und der Kita Parchen auf der Bühne standen. Der Nachwuchs machte mit den fröhlichen Darbietungen den Zuschauern viel Spaß. So hatten die Kita-Kinder ein Programm mit „Zwergen"-Tänzen vorbereitet und begrüßten das Publikum mit einem fröhlichen „Hi Ho".

Das Programm sei in den vergangenen zwei Wochen vorbereitet worden. „Wir brauchten nicht so viel Zeit, da die Kinder einige Stücke schon aus vorangegangenen Auftritten kannten und sowieso gern tanzen", sagte Kita-Mitarbeiterin Birgit Stichowski. Waschechten Line-Dance präsentierten hingegen die Kinder der Gruppe „Free Eagles". Sie bewiesen, dass der Spaß am Tanzen generationenübergreifend ansteckend ist. „Es macht einfach Spaß, neue Tänze zu lernen", begründete die zehnjährige Clara Ritzke aus Genthin ihre Begeisterung. Die hatte sie übrigens von ihrer Mutter. „Ich finde, dass ist eine sehr vielseitige Form des Tanzes und sie  macht einfach Spaß", fügte Andrea Ritzke hinzu. Für Publikumszulauf sorgte mit einigen schwungvollen Tanznummern auch die Damenriege der „Wuster Mädels", die im vergangenen Jahr bereits mehrfach in Parchen zu sehen war.

Live auf der Bühne gab es am Wochenende auch reichlich Musik. So spielte am Sonnabend das Berliner Duo „Little Rainbow", hinter dem sich die Sänger Conny und Uwe Kosslick aus Berlin verbergen. „Wir spielen neben Traditionellem auch sehr viele moderne Country-Songs", verrieten sie. Auch einige Stücke der aktuellen CD „Here again" waren zu hören. „Hier ist eine richtig  gute Stimmung", lobte Uwe Kosslick und hatte sichtlich Vergnügen an dem Konzert. Der Sonntag stand im Zeichen des Auftrittes von Doc Adams, der im Wechsel mit Peer und Martina für den guten Ton sorgte. Am Ende zog ein sichtlich zufriedener Uwe Komoroski eine positive Bilanz. „Es war ein ganz erfolgreiches Wochenende. Das werden wir im nächsten Jahr wiederholen."