Umweltfrevel vor den Toren der Kreisstadt

Halberstadt l Umwelt­skandal vor den Toren der Kreisstadt, schlagen besorgte Bewohner von Veltensmühle dieser Tage Alarm. Unbekannte haben in der Umgebung von Veltensmühle und Mahndorf mehrere Tonnen Bauschutt und anderen Dreck illegal entsorgt. Die Verursacher haben sich dabei noch nicht einmal Mühe gemacht, den Schutt an schwer einsehbaren Stellen abzukippen. Ungeniert und sich offenbar völlig sicher fühlend, geschieht das an der Straße zwischen Veltensmühle und Halberstadt.

Nicht nur, dass Flaschen, leere Farbeimer oder Plastemüll im Graben entsorgt werden. Seit 14 Tagen entledigt sich ein Umweltsünder in großem Umfang illegal seines Bauschuttes von einem Abrissgebäude, berichtet ein Anwohner. Von Tag zu Tag werde ein weiterer Teil des Hanges vom Tintelene-Graben an der Straße zwischen Mahndorf und Halberstadt sowie links und rechts des Weges von Mahndorf nach Wilhelmshöhe an der B 81 mit Bauschutt und Betonplatten zugekippt.

Für die besorgten Bewohner von Veltensmühle und Mahndorf ist das ein Frevel im Umgang mit der Natur. Diese Zerstörung sei für sie ein Verbrechen, wie ein Bürger der Volksstimme schreibt.

Umgehend haben die Bürger die Untere Bodenschutzbehörde des Landkreises Harz über den Vorfall informiert. Dennoch komme immer wieder Bauschutt und anderer Dreck hinzu. Schnelles Handeln sei nötig.

„Wir haben uns vor Ort den Schaden angesehen“, sagt Nicole Marx, Sachgebietsleiterin Untere Abfall-/Bodenschutzbehörde des Landkreises Harz, auf Volksstimme-Nachfrage. „Hinweise auf die Verursacher der Ablagerungen konnten noch nicht gefunden werden“, so Nicole Marx. Erwartungsgemäß gestaltet sich das Ermitteln der Täter aufgrund der Art der Ablagerungen, hier fast ausschließlich mineralischer Bauschutt, als sehr schwierig.

Der Unterhaltungsverband Ilse/Holtemme, der für die Herausnahme der Abfälle aus dem Gewässer zuständig sei, und die Stadt Halberstadt als Eigentümerin der Flächen wurden bereits über den Sachverhalt informiert und werden eine Entsorgung veranlassen.

Im vergangenen Jahr wurden von der enwi knapp über 400 Beräumungen vorgenommen. Das Entsorgungsunternehmen übernimmt die Abfallentsorgung, wenn keine Verursacher ermittelt werden konnten. Die Kosten dafür werden übrigens auf die von jedem Haushalt zu zahlenden Abfallgebühren umgeschlagen, sagt Nicole Marx.

Die Verursacher werden hingegen immer dreister, wie der Fall bei Veltensmühle zeigt. Die Täter lassen sich scheinbar selbst von Bußgeldern in Höhe von bis zu 10 000 Euro plus einer Beteiligung an den Entsorgungskosten von bis zu 50 Prozent nicht abschrecken, die der Gesetzgeber im Fall von ungefährlichen Ordnungswidrigkeiten verhängen kann, betont die Sachgebietsleiterin.