Neuer Teilnehmerekord

Hedersleben l Was im Jahr 2013 mit der ersten Maiausfahrt begonnen hat ist mittlerweile ein echtes Massen-Event geworden. Seinerzeit gingen die „2-Takt-Freunde“ aus dem Vorharz mit 30 Startern auf die Reise. Jahr für Jahr hat sich die Schar der Technikfreunde vergrößert. 2015 waren es schon mehrere hundert Teilnehmer. „Ich kann gar nicht sagen, wieviele in diesem Jahr gekommen sind“, sagt Mitveranstalter Patrick Schmidt aus Wegeleben. „Mehr als 400 Zweiräder und Autos sind es aber auf jeden Fall.“

Schmidt ist ganz einfach begeistert von dem Zuspruch. Seine Mitstreiter Marcel Schubinski, Beni Schmidt und Sven Preihs sind ebenfalls beeindruckt. Die Vier sind selbstverständlich mit ihren Zweirädern dabei. Mittlerweile ist die Gruppe der „2-Takt-Freunde“ gehörig angewachsen. Menschen aus dem gesamten Vorharz sind ihr beigetreten. Bei der diesjährigen Maiausfahrt stellen sie auch die Ordner.

„Es muss schon alles seine Ordnung haben“, sagt Patrick Schmidt. „Wir erwarten von den Mitfahrern auch eine gewisse Selbstdisziplin. Das ist bei einer solchen Masse auch dringend notwendig.“ Mit einer Richtgeschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde sollen die Gefährte die Route entlang knattern und bollern. Die Reise führt über Quedlinburg, Neinstedt, Thale, Timmenrode und Cattenstedt bis zur Harzköhlerei Stemberghaus. Nach dem Mittagessen geht es weiter nach Hasselfelde und von dort nach Friedrichsbrunn zum Ostmobiletreffen am DDR-Museum. „Das sind immerhin 80 Kilometer Strecke“, sagt Patrick Schmidt. Die Teilnehmer sind bei der Tour in den besten Händen. Sollten sie einmal liegenbleiben, sind sofort gewiefte Bastler und Techniker verfügbar, die das Auto oder das Zweirad wieder mobil machen können.

Klaus Block und Steffen Wieker aus Hedersleben fahren in diesem Jahr mit ihrem Trabant Cabrio mit. Vor zwei Jahren hat sich Block das Gefährt zugelegt. Im Sommer ist er damit eigentlich ständig unterwegs. Tobias Heyer aus Aschersleben geht mit einem Krause Duo an den Start. „Mein Opa hat einst auch solch einen Mix aus Auto und Moped gefahren“, verrät er. Auf der Heckscheibe hat er ein Bild von seinem Großvater in seinem damaligen Krause Duo aufgeklebt.

Hendrik Buchmann ist ebenfalls mit einem Trabant-Cabrio aus Mehringen angereist. Seine Freunde Marcus Trimpert und Mike Matern begleiten ihn. Das Auto, Baujahr 1975, besitzt er schon sein fünf Jahren. Den Trabant nutzt er zu Ausfahrten, wenn er die Zeit dafür übrig hat.

Marcel Masur aus Quedlinburg ist mit seiner schneeweißen Schwalbe aus dem Jahr 1982 dabei. Er ist zum ersten mal bei der Tour. Freunde haben im von der Veranstaltung erzählt. Das Zweirad hat er sich im Februar 2016 zugelegt. „Es ist ein kompletter Neuaufbau, Freunde haben mir dabei geholfen“, erzählt er stolz, während das Gefährt in der Sonne blitzt und funkelt. Eric Bärenroth aus Ottleben (Ausleben) ist in der Uniform eines Postsekretärs erschienen. Auf seiner S 51 B prangt der Schriftzug „Deutsche Post“. „Ich wollte mich von den anderen unterscheiden“, berichtet er. „Das Moped habe ich bei einer Haushaltsauflösung erworben und dann zurecht gemacht. Jetzt fahre ich etwas, das kein anderer so hat.“

Gegen 10.30 Uhr macht sich Unruhe auf dem Parkplatz in Hedersleben breit. Die Gruppe bricht zu der Fahrt durch den Harz auf. Motoren knattern und wenig später ist der Platz mit Abgasschwaden erfüllt. Die Kolonne nimmt Geschwindigkeit auf, während Posten den Verkehr im Auge haben.