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Demonstration Wedringen: Ein Ort macht Druck

200 Menschen gingen am Freitag in Wedringen auf die Straße und forderten, dass endlich eine Ortsumgehung gebaut wird.

Von André Ziegenmeyer 04.03.2016, 20:07

Wedringen  l „Hilfe! Wir wollen endlich leben!“, „Abgase, Lärm und Schwerlastverkehr sind unerträglich!“: Mit Transparenten wie diesen sind gestern knapp 200 Menschen in Wedringen auf die Straße gegangen. Mit der rund einstündigen Kundgebung wollten sie ihrer Forderung nach einem raschen Bau der Ortsumgehung Nachdruck verleihen. Die Planungen für das Projekt laufen bereits seit 20 Jahren. Greifbare Ergebnisse gibt es noch immer nicht.

Zu den Teilnehmern gehörte auch Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel. Er informierte die Demonstranten über den aktuellen Sachstand. „Der Präsident des Landesverwaltungsamtes hat mir gesagt, dass der Planfeststellungsbeschluss kurz vor oder kurz nach Ostern gefasst wird“, so der Minister. Die Nachricht wurde von den Teilnehmern mit Applaus aufgenommen. Denn in der Vergangenheit hatte sich dieser Termin immer wieder verzögert. Anschließend, erklärte Thomas Webel weiter, würden die Unterlagen öffentlich ausgelegt. Dann bestehe die Möglichkeit zu Einwendungen. „Ich hoffe, dass niemand von seinem Klagerecht Gebrauch machen wird. Ansonsten verzögert sich alles um Monate oder Jahre.“ Der Planfeststellungsbeschluss wird benötigt, um endlich Baurecht für die Ortsumgehung herzustellen.

Um das nötige Geld zu erhalten, muss das Projekt aber in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes. Auch hier zeigte sich Webel optimistisch. „Vielleicht können die Wedringer in drei, vier Jahren endlich ruhig schlafen“, blickte der Minister in die Zukunft. Der ebenfalls anwesende CDU-Bundestagsabgeordnete Manfred Behrens ergänzte, dass der Bundesverkehrswegeplan am 16. März erstmals vorgestellt werden soll. Auch dieser Termin war immer weiter nach hinten gerutscht, wie Steffen Kapischka von der Wedringer Bürgerinitiative, die die Demonstration organisierte, berichtete.

Haldenslebens Bürgermeisterin Regina Blenkle brachte einen weiteren Punkt ins Spiel. „Es gibt ein paar Grundstücke, die für den Bau benötigt werden“, informierte sie. Für das entsprechende Flurneuordnungsverfahren müsse zunächst ein Gutachten erstellt werden. Darüber hinaus kündigte Regina Blenkle eine Bürgerversammlung an, die noch diesen Monat stattfinden solle.

Insgesamt war es bereits die vierte Demonstration in Wedringen. Zahlreiche Vertreter von Kommunal- und Landespolitik nahmen teil. Während der Veranstaltung war die B 71 voll gesperrt. Der Verkehr wurde über Althaldensleben und Neuenhofe umgeleitet.