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Naturschutz Ehrenamtliche packen im Drömling mit an

Ehrenamtliche mit und ohne Behinderung setzen sich während eines Freiwilligeneinsatzes für die Natur im Drömling ein.

Von Anett Roisch 25.09.2015, 01:01

Kämkerhorst/Mannhausen l Ein Brummen dröhnt von einer Lichtung am Mittellandkanal bei Mannhausen. Über 20 Frauen und Männer mit und ohne Behinderung, Juniorranger und weitere Freiwillige sind dabei, mit einer Maschine Löcher in die Erde zu bohren und dort 500 Weiden als Ausgleichsfläche zu pflanzen. „Die Weiden werden umzäunt, damit sie dann in ein oder zwei Jahren wieder für die Biber freigegeben werden. Der Biber kann sich dann hier satt fressen, damit er dafür die Bäume, die erhalten werden sollen, zufrieden lässt“, erklärt Ulrich Kaatz, Sachbearbeiter in der Naturparkverwaltung Drömling.

„Dieser Freiwilligeneinsatz ist Teil einer Serie von 25 vorbildlichen Naturschutzaktivitäten bundesweit unter dem Motto ,Taten für den Naturschutz in den Nationalen Naturlandschaften’. Diese Aktionen zeigen vielfältige Beispiele auf, wie sich Bürger, Schutzgebietsverwaltungen und Vertreter aus Politik und Verwaltung wirkungsvoll für Naturschutz und die biologische Vielfalt einsetzen“, erklärt Anne Schierenberg, Leiterin des bürgerschaftlichen Engagements bei Europarc Deutschland, dem Dachverband der Nationalen Naturlandschaften und der Initiator der Kampagne „Taten für den Naturschutz in den Nationalen Naturlandschaften“.

„Die Nationalen Naturlandschaften sind so stark wie die Menschen, die sich für sie einsetzen“ beschreibt Guido Puhlmann, Vorsitzender von Europarc Deutschland, die Botschaft der Kampagne und verweist auf die große Bedeutung des Ehrenamtes für den Naturschutz und das notwendige Engagement der Politik. „Diese Aktionen sind aber nicht nur dafür da, die Natur zu schützen, sondern auch die Menschen der Gesellschaft zusammen zu bringen“, ergänzt Anne Schierenberg.

Anlass der Kampagne sind das Jubiläum „25 Jahre Nationalparkprogramm“ und die „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“.

Vor 25 Jahren sicherte die DDR-Volkskammer in ihrer letzten Sitzung mit dem Nationalparkprogramm 14 herausragende Landschaften für den Naturschutz und für eine nachhaltige Entwicklung. Diese Schutzgebiete, zu dem auch der Drömling gehört, sind heute als zukunftsweisende Regionen unter der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“ vereint. Die „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ bündelt neben den Naturschutzeinsätzen mehr als 3000 weitere Aktionen bundesweit, die die vielfältigen Einsatzfelder von Ehrenamtlichen repräsentieren. Mächtig beim Pflanzen ins Schwitzen gerät auch Fred Braumann, Leiter des Naturparks, der gemeinsam mit einigen Behinderten, die von der Lebenshilfe Altmark-West betreut werden, Weiden pflanzt.

„Heute sind noch zwei weitere Gruppen im Einsatz. Zum einen werden unter fachlicher Anleitung von Ranger Thomas Klöber Bäume eingezäunt und zum anderen pflanzen Juniorranger gemeinsam mit Ranger Joachim Weber in Kämkerhorst eine Flatterulme und einige Obstbäume“, erklärt Sabine Wieter, die als Naturparkmitarbeiterin Kaffee und Limonade verteilt.

Zu den tatkräftigen Helfern gehört auch Robert Schönbrodt, ehemaliger Mitarbeiter des Landesumweltministeriums Sachsen-Anhalt. Er fühlt sich seit vielen Jahren eng mit dem Drömling verbunden. Im vergangenen Jahr hat Schönbrodt im Land der tausend Gräben eine Flatterulme gepflanzt und die Patenschaft für den Baum übernommen.

 

Weitere Informationen gibt es unter www.ehrensache-natur.de/taten und www.naturpark-droemling.de