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Stadtwerke Neue Herzen für das Kraftwerk "Ameos"

Neue Motoren bekommt das Blockheizkraftwerk "Ameos" in Haldensleben. 980.000 Euro investieren die Stadtwerke dafür.

Von Jens Kusian 26.05.2017, 01:01

Haldensleben l Rund 50.000 Betriebsstunden hat jeder der Motoren im Blockheizkraftwerk (BHKW) „Ameos“ der Haldensleber Stadtwerke mittlerweile auf dem Buckel. Seit zehn Jahren verrichten sie ihren Dienst, haben in dieser Zeit pro Jahr rund sieben Millionen Kilowattstunden Strom und zwölf Kilowattstunden Wärme für die beiden Krankenhäuser am Rande der Stadt produziert. Nun sollen sie erneuert werden.

„Es wird künftig ein erhöhter Wartungsaufwand notwendig sein, damit die Motoren die nächsten Jahre überstehen. Deshalb ist es laut Wirtschaftlichkeitsrechnung besser, die alten durch neue Motoren zu ersetzen“, erklärt dazu Detlef Koch, Geschäftsführer der Haldensleber Stadtwerke. Er hat nun den entsprechenden Auftrag vergeben – an das Unternehmen LEK/HABO aus Magdeburg. Das hatte bereits vor zwei Jahren die Module im Blockheizkraftwerk am Süplinger Berg getauscht.

„Wir haben die Arbeiten deutschlandweit ausschreiben lassen“, so Koch weiter. Dass der Auftrag letztendlich in die Landeshauptstadt geht, freut ihn umso mehr: „Das entspricht unseren Zielen, die Wirtschaftskraft vor Ort zu stärken und das Geld in der Region zu lassen.“ Denn Unterstützung bei den anstehenden Arbeiten gebe es auch von ortsansässigen Unternehmen, betont der Geschäftsführer.

Doch nicht nur Wirtschaftlichkeit spielt bei dem Austausch der Motoren eine Rolle. Die Verantwortlichen beim städtischen Energieversorger blicken auch in die Zukunft. So sollen die neuen Aggregate gleich so ausgestattet werden, dass sie problemlos mit Katalysatoren nachgerüstet werden können, macht Stadtwerke Prokurist-René Vieille deutlich. Damit sollen künftig die Vorgaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft Beachtung finden, der sich unter anderem die umweltfreundliche Energieversorgung auf die Fahnen geschrieben hat. Zudem bekommen für die neuen Motoren eine eigene Schallschutzhaube in der Maschinenhalle des BHKW an der Lüneburger Heerstraße.

Ab Anfang Juli sollen die alten Motoren demontiert werden, der Einbau der neuen bis Anfang November abgeschlossen sein. Während der Umbauphase sei die Wärmeversorgung der Krankenhäuser über die vorhandene Kesselanlage gewährleistet, versichert der Stadtwerke-Geschäftsführer.

Momentan haben die Stadtwerke 24 BHKW. „Mit diesen Heizkraftwerken erzeugen wir schon heute etwa 15 Prozent des Stromverbrauchs der Stadt Haldensleben. Die effiziente Technologie hilft deshalb gleichermaßen bei der Senkung der CO2-Emissionen und trägt zur Erhöhung des Wirkungsgrades bei“, unterstreicht René Vieille. „Wir setzen die Energiewende mit der dezentralen Energieerzeugung vor Ort um“, macht Stadtwerke-Pressesprecherin Antje Streck deutlich.