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Umgehung Wedringer gehen auf die Straße

Der Zeitplan für die Ortsumgehung in Wedringen (Landkreis Börde) gerät erneut ins Wanken. Am 4. März gibt es eine weitere Demonstration.

Von André Ziegenmeyer 25.02.2016, 00:01

Haldensleben/Wedringen l Seit rund 20 Jahren warten die Wedringer auf ihre Ortsumgehung B 71n. Doch offenbar wird ihre Geduld auch weiterhin auf die Probe gestellt. Auf der jüngsten Stadtratssitzung stellte der stellvertretende Vorsitzende Steffen Kapischka den aktuellen Stand vor.

Um mit den Arbeiten beginnen zu können, muss zunächst Baurecht herrschen. Dafür braucht es den sogenannten Planfeststellungsbeschluss. „Die Planfeststellungsbehörde ist das Landesverwaltungsamt“, fasste Kapischka zusammen. Er ist zum einen Ratsherr und zugleich Mitglied der Bürgerinitiative, die sich für einen zügigen Bau der B 71n stark macht.

„Das Landesverwaltungsamt hat im letzten Jahr die Auskunft erteilt, dass der Planfeststellungsbeschluss im letzten Quartal 2015 erlassen wird. Das ist nicht erfolgt“, berichtete Steffen Kapischka. „Ich habe dann persönlich beim Referats-leiter in Halle angerufen, der mir sagte: ‚Ja, die zuständige Sachbearbeiterin ist abgezogen worden zur Planung A14‘“, fuhr der stellvertretende Vorsitzende fort.

Als neuen Termin für den Beschluss habe man ihm den Jahreswechsel 2015/16 in Aussicht gestellt. „Es kam der Jahreswechsel, aber nicht der Beschluss. Jetzt kam die Auskunft: Am Ende des ersten Quartals 2016 kommt der Beschluss. Ich kann nur hoffen, der kommt endlich“, so Kapischka.

Das ist allerdings nicht das einzige Problem. Damit das nötige Geld für den Bau der B 71n bereit steht, muss das Projekt in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Auch hier gibt es Verzögerungen. Laut Kapischka sollte dieser Plan Ende 2015 öffentlich ausgelegt werden. Das sei nicht geschehen. „Woran das liegt, weiß ich nicht. Ich habe zuletzt Herrn Behrens, den CDU-Bundestagsabgeordneten, darauf angesprochen. Der sagte dann, im März werde der Bundesverkehrswegeplan 2016 endlich ausgelegt. (…) Ob das dann so kommt: Wir werden es sehen“, erläuterte der Ratsherr.

Wie Bürgermeisterin Regina Blenkle ergänzte, gebe es auch hinsichtlich des nötigen Flurneuordnungsverfahrens noch Gesprächsbedarf. Doch zumindest in dieser Hinsicht konnte Steffen Kapischka auch eine positive Nachricht bekannt geben. Demnach habe der Bund signalisiert, die Kosten für das Flurneuordnungsverfahren zu übernehmen. „Das ist ein gewichtiges Indiz, dass die B 71 auch im neuen Bundesverkehrswegeplan drin sein wird, denn ansonsten hätte der Bund nicht die Kostenübernahme erklärt“, folgerte der Ratsherr.

Untätig abwarten und hoffen wollen die Wedringer allerdings nicht. Schließlich rauschen jeden Tag mehrere Tausend Fahrzeuge durch ihren Ort. Deshalb ist für Freitag, 4. März, eine weitere Demonstration angesetzt.

Wie Sigrid Arnstedt von der Bürgerinitiative mitteilt, versammeln sich die Teilnehmer um 16 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus. Von dort soll es über die B 71 zunächst zum Ortsausgang Richtung Haldensleben gehen. Anschließend wendet der Zug und setzt seinen Weg zum Ortsausgang Richtung Magdeburg fort. Anschließend geht es zurück zum Dorfgemeinschaftshaus.