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Wust und Klietz Anträge abgelehnt: Zwei Schulen schließen

Der Schließung von Bankfilialen folgt die nächste Hiobsbotschaft für das Elbe-Havel-Land: Zwei Schulen müssen im Sommer schließen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 18.12.2015, 09:44

Wust l Es trifft die Wuster Grundschule als Außenstelle von Schönhausen und die Klietzer Förderschule als Außenstelle der Stendaler Pestalozzi-Schule.

Die Bürgermeister Bodo Ladwig und Bernd Witt, Mitglieder des Kreistages, glaubten ihren Ohren nicht zu trauen, als Landrat Carsten Wulfänger Donnerstagabend die Entscheidung des Landesschulamtes zur Schulentwicklungsplanung verkündete: Beide Anträge, die Bestandteil der Schulentwicklungsplanung von 2015 bis 2020 waren, sind abgelehnt. Das bedeutet, dass die Wuster Schule, die bereits seit zwei Jahren Außenstelle von Schönhausen ist, im Sommer schließt. Gleiches gilt für die Klietzer Förderschule, bereits Außenstelle der Stendaler Pestalozzi-Schule. Die Anzahl der Förderschüler sinkt von jetzt 27 auf voraussichtlich 22. Zahlreiche Schüler kommen aus dem Raum Tangermünde, elf sind es aus dem Havelberger Bereich. Ob sie nach Stendal gefahren oder in andere Schulen integriert werden, ist noch zu entscheiden.

Und wohin sollen die Wuster Kinder? Der Antrag auf erneute Verlängerung war gestellt worden, weil die baulichen Voraussetzungen in Schönhausen noch nicht geschaffen sind. Hier muss erst ein neuer Kindergarten gebaut werden, damit im jetzigen Kindergarten-Neubaugebäude nach Umbau/Modernisierung Klassenzimmer eingerichtet werden können. Aber weil das Stark-III-Programm, aus dem sich die Verbandsgemeinde Fördermittel erhofft, so spät in Gange kam und auch bis gestern noch keine Entscheidung gefallen war, liegt der Baubeginn noch in Ferne.

Die Bürgermeister wollen, sobald die Entscheidung des Landes schriftlich vorliegt, Widerspruch einlegen. Auch Landrat Carsten Wulfänger kann die Entscheidung nicht verstehen, „die Gründe werden wir uns vom Landesschulamt genau erklären lassen“.

Bernd Witt kann aufgrund der zahlreichen anstehenden Probleme nur noch den Kopf schütteln. „Natürlich werden wir protestieren, aber zeitgleich müssen wir nach einem Plan B suchen.“ Vorübergehend andere Gebäude in Schönhausen zu nutzen, ist eine Möglichkeit. Denn der Kindergartenneubau soll so schnell wie möglich umgesetzt werden, so dass die Übergangsphase überschaubar wäre.

Derzeit besuchen die sechs Wuster Viertklässler die Schönhauser Grundschule – in Wust wären sie in die 3. Klasse integriert gewesen.

Im kommenden Schuljahr steigt die Schülerzahl wieder: Dann werden 16 Mädchen und Jungen eingeschult (in Schönhausen 26). In der 2. Klasse Wust sind es dann sechs Kinder (15 Schönhausen), in der 3. Klasse 13 (18 Schönhausen) und in der 4. Klasse elf Schüler (17 Schönhausen). Zusammengerechnet macht das eine Gesamtschülerzahl von 122 (46 Wuster und 76 Schönhauser).