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Angelerlebnis Jüngster Teilnehmer ist der Größte

Angeln ist nicht so populär wie Fußball, aber viele junge Leute zollen dieser Sportart immer mehr Aufmerksamkeit.

Von Bernhard Maslow 17.07.2016, 09:08

Vehlgast l So freute sich Daniel Bloch aus Vehlgast, Mitorganisator der Veranstaltung, dass fast 20 Kinder und Jugend­liche der Einladung zu einem besonderen Angelerlebnis an der Havel gefolgt waren. Sie kamen aus dem Gastgeberort Vehlgast, aus Sandau, Havelberg, Nitzow, Breddin, Zernitz, Bendelin und aus Kyritz.

„Ausgangspunkt war der Treff von Freunden des Angelsports, die ihr Hobby unter You Tube Fishing Day austauschen. Im Vorjahr trafen sich dann viele an der Wettkampfstrecke in Vehlgast und fanden es hier ausgezeichnet“, schaut Bloch zurück. Dies war für die Fischereigenossenschaft Vehlgast und den Sportfischerverein Havelberg Anlass, in diesem Jahr Kinder und Jugendliche aus der Region an gleicher Stelle einzuladen.

Pünktlich um 8 Uhr gab Falko Geitz, Geschäftsführer des Sportfischervereins (SFV) Havelberg, den Startschuss mit einem Signalhorn zum Angeln. Alle jungen Petrijünger konnten nach der zweistündigen Angelzeit mit einem kleinen oder auch größeren Fang zur Waage schreiten. Als jüngster Teilnehmer war der siebenjährige Ferdinand Bloch an diesem Tag der Größte. In seiner Altersgruppe zog er nicht nur den größten Fisch aus der Havel, er war auch der beste Angler. Stolz präsentierte er seinen großen Brassen, den er bereits in den ersten Minuten am Haken hatte.

„Wir wollen den Kindern und Jugendlichen die Natur näher bringen und zeigen, was man mit ihr alles unternehmen kann“, umschrieb Falko Geitz die Aktion, zu der auch ein lehrreiches Begleitprogramm gehörte. So war Wilfried Ebert von der Fischereigenossenschaft Vehlgast mit dabei. Er hatte ein kleines Sortiment an Netzen und Reusen mitgebracht und erläuterte die Fangtechnik und die Arbeit eines Fischers. Jürgen und Sabine Wels, die sich in ehrenamtlicher Arbeit auf dem Kolonistenhof Großderschau engagieren, zeigten, wie mit alter Technik Seile in verschiedenen Farben hergestellt werden können. Dies kam natürlich an, und einige versuchten sich gleich mit ihrem selbst her-gestellten Seil beim Seilhüpfen oder beim Tauziehen.

An einer weiteren Station war Geschick und Zielgenauigkeit gefragt. Mit drei Versuchen musste mit der Wurf­angel das Blei in einen Kreis geworfen werden. Der Mittelpunkt brachte dabei die höchste Wertung. Wie man selber Angelhaken für bestimmte Angeltechniken und Fischarten herstellt und was man beim Karpfenangeln alles zu beachten hat, dazu gab Falko Geitz den jungen Anglern noch einige Tipps und Ratschläge.

Jeder bekam noch eine kleine Überraschungstüte, die der Landesfischerverband Sachsen-Anhalt spendierte. Zum Inhalt gehörten neben Utensilien zum Angeln auch die kleine Anglerfibel, in der die Grundlagen des Angelns erläutert werden und wo einheimische Fische vorgestellt werden. Die meisten der Kinder und Jugendlichen kennen dieses Regelwerk bereits sehr genau, denn sie haben die Prüfung, die im Land Sachsen-Anhalt zum Ausüben dieser Sportart oder des Hobbys erforderlich ist, erfolgreich bestanden.

Der Geschäftsführer des Sportfischervereins Havelberg bedauert, dass es länderübergreifend noch unterschiedliche Handhabungen für die Ausübung des Angelns gibt. In Sachsen-Anhalt müssen Prüfungen abgelegt werden, im Nachbarland Brandenburg können Kinder auch ohne diese die Angel auswerfen. „Hier müsste es einheitliche Regelungen geben.“

Im Sportfischerverein Havelberg sind insgesamt 13 Gruppen organisiert: Germania, Havelland, Havelberg Süd, Klietz, Nitzow, Sandau, Scharlibbe, Schönfeld, Sydow, Bendelin, Breddin, Glöwen, Lohm.

Auch im nächsten Jahr soll es wieder ein Angelerlebnis für Kinder und Jugendliche geben, sind sich die Organisatoren einig.