1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Ein Garzer Schmuckstück

Havelhöfe Ein Garzer Schmuckstück

Auf Sommertour befindet sich Sachsen-Anhalts Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie, Claudia Dalbert.

Von Dieter Haase 31.07.2016, 11:00

Garz l Zu ihren Sommerzielen gehörte auch das Haveldörfchen Garz. Ihr Interesse galt dabei insbesondere den Havelhöfen.„Es ist schon total beeindruckend, wenn man auf das Gelände hier rauf kommt. Das muss man einfach so sagen“, waren die ersten Worte der Ministerin, nachdem sie die Havelhöfe betreten hatte. Bürgermeister Bernd Poloski, Ortsbürgermeisterin Astrid Braunsdorf, das Mitglied des Landtages Chris Schulenburg und natürlich Rainer Wittenburg von den Havelhöfen, der sich als „Havelspinner“ vorstellte, begrüßten zusammen mit weiteren Offiziellen den Gast aus der Landeshauptstadt. Rainer Wittenburg und Architekt Helmut A. Ehrl erläuterten zunächst kurz, wie es zu den Havelhöfen in Garz gekommen ist, nachdem das Areal vor zehn Jahren von Joachim Klose, einem Investor aus Berlin, erworben worden war.

In zwei nebeneinanderliegenden Gehöften sind in den vergangenen Jahren unter anderem eine Radlerpension, mehrere Ferienwohnungen, Ferienzimmer und Veranstaltungsräume entstanden. Das europäische Fördermittelprogramm LEADER – am Donnerstag war auch der Vorsitzende der LAG Elb-Havel-Winkel, Gerhard Faller-Walzer, mit dabei – hat bei der Umsetzung unterstützt. Somit konnten die Räume in ehemaligen Ställen und Scheunen denkmalgerecht saniert, aber zugleich modern hergerichtet werden.

„Die Havelhöfe sind wirklich ein besonderer touristischer Anziehungspunkt an der unteren Havel geworden“, zeigte sich die Ministerin von der Anlage angetan. Das Projekt zeige, wie mit viel Liebe und Ideenreichtum etwas Herausragendes geschaffen werden kann. Besonders die denkmalgerechte Erhaltung und Gestaltung zweier ehemaliger Vierseitenhöfe zu einer touristischen Herberge haben der Ministerin gefallen. Solch großes Engagement für eine Sache wirke sich positiv auf das Leben im Dorf, als auch auf die touristische Infrastruktur der Region aus.

„Ich bin absolut begeistert von Garz. Es gibt für mich kein schöneres Dorf auf der Welt“, versicherte darauf Rainer Wittenburg. Er wohnt nicht nur auf den Havelhöfen, sondern pflegt hier auch das alte Handwerk des Spinnens. Am 6. August steht es hier wieder im Mittelpunkt. Dann findet auf dem Areal das 5. Spinnertreffen statt. Ab 11 Uhr präsentieren Spinnerinnen und Spinner ihr Handwerk. Mit dabei sind außerdem Seiler, Besenbinder, Weber und Drechsler. Am selben Tag findet in Garz – ebenfalls über LEADER – an der frisch sanierten Dorfkirche ein Trödelmarkt statt.

Für die jetzige Nutzung der Havelhöfe wurden bislang fünf Arbeitsplätze geschaffen. Einen weiteren Schub für die Entwicklung hat es zudem durch die Bundesgartenschau (Buga) im vergangenen Jahr gegeben. „2015 verzeichneten wir eine sehr gute Auslastung von 68 Prozent. In diesem Jahr liegen wir bislang bei rund 47 Prozent – mehr, als im Jahr vor der Buga“, so Astrid Braunsdorf.

Bernd Poloski und Chris Schulenburg nutzten bei dem Treffen die Gelegenheit, Claudia Dalbert das Problem mit der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners in Bereichen der Einheitsgemeinde mit auf den Weg nach Magdeburg zu geben. Sie waren erfreut zu hören, dass dieses in Magdeburg bereits angekommen ist. Im August will man sich dort damit befassen und nach Lösungswegen suchen. Unabhängig davon plant Bernd Poloski im September eine spezielle Runde im Rathaus. „Dabei wollen wir klären, was im nächsten Jahr gemacht werden muss.“