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Archäologen-Verein „Das war ein sehr aktives Jahr“

Gut aufgestellt gehen die Jungen Archäologen der Altmark in das neue Jahr, hieß es während der Jahreshauptversammlung in Jübar.

Von Walter Mogk 22.02.2016, 02:00

Jübar l Die Finanzen solide, die Mitgliederzahl mit rund 110 stabil und ein engagierter Nachwuchs, der mit anpackt, wenn er gebraucht wird - die Rahmenbedingungen könnten für den Verein Junge Archäologen der Altmark kaum besser sein. Und so nahmen die Mitstreiter um den Vorsitzenden Hartmut Bock während der Jahreshauptversammlung am Sonnabend kleinere Widrigkeiten wie den zwangsweise vorverlegten Termin, der für eine weniger gut besuchte Zusammenkunft wie sonst gesorgt hatte, gelassen hin.

Bock berichtete über die Arbeit des vergangenen Jahres, bei der das Grabungslager in Kläden bei Arendsee im Mittelpunkt stand. „Leider mussten wir es wegen der Witterungsbedingungen vorzeitig abbrechen“, bedauerte der Archäologen-Chef. Ein voller Erfolg sei dagegen die Himmelfahrts-Tour gewesen, die zu Vereinsmitglied Michael Schulz nach Schrobenhausen führte. Dem langjährigen Vereinsmitglied, der wie viele andere seit seiner Schulzeit an Ausgrabungen teilnimmt und die Archäologen unterstützt, wurde die Ehrenmedaille des Vereins verliehen.

Auch um die Großsteingräber der Region kümmerten sich die Jungen Archäologen. Im Rahmen eines Frühjahrsputzes wurden sie von Brombeerranken und Gestrüpp befreit. „Die Aktion wollen wir in diesem Jahr wiederholen“, kündigte Hartmut Bock an.

Während die älteren Vereinsmitglieder an den Montagabenden die Vereinsräume im Obergeschoss der Jübarer Schule umgestalteten, vergangene Grabungen auswerteten, Funde dokumentierten und Fotos digitalisierten, trafen sich die Kinder und Jugendlichen jeweils mittwochs. Die Nachwuchsarchäologen nahmen an einer Flurbegehung in Brome teil und halfen dem Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege bei den Grabungen am neuen Radweg zwischen Ahlum und Mellin. „Dabei wurde ein sehr seltenes Gefäß der Tiefstichkeramik entdeckt“, berichtete Hartmut Bock.

Auch an der Weiterbildung der Bodendenkmalpfleger in Magdeburg sowie am Treffen des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung in Erfurt nahmen Vertreter der Jungen Archäologen teil. „Es war ein sehr aktives Jahr“, resümierte Hartmut Bock, der auch auf die kurz vor dem Abschluss stehende anthropologische Auswertung der Funde von Osterwohle hinwies, die der Verein bei den dortigen Grabungen von 1988 bis 1995 gemacht hat.

„Die Funde sind gezeichnet und der Grabungsplan überarbeitet und digitalisiert. Es geht langsam, aber sicher vorwärts“, bestätigte auch Barbara Fritsch vom Landesamt. Was fehle, sei noch eine Spezialuntersuchung der gefundenen Knochen. Dafür werde ein besonderes Gerät benötigt, dessen Einsatz 500 Euro kostet. Eckhard Gnodtke, der den Altmarkkreis bei der Versammlung vertrat, sagte zu, mit Landrat Michael Ziche über eine mögliche Finanzierung zu sprechen. Schließlich sollen die Ergebnisse der Osterwohle-Grabungen schon bald in einer Dokumentation der Jungen Archäologen veröffentlicht werden.