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Feuerwehrverband Sie wollen nicht länger Bittsteller sein

Deutliche Worte fanden die Feuerwehrleute des Kreisfeuerwehrverbandes Gardelegen. Sie listeten auf, wo die Säge klemmt.

Von Siegmar Riedel 08.11.2016, 02:00

Trippigleben l Rund 2080 Mitglieder sind in den 46 Feuerwehren des Kreisfeuerwehrverbandes Gardelegen organisiert. Dazu zählen 1204 Aktive, inklusive der 189 Frauen, sowie 222 Kinder und Jugendliche und 654 Mitglieder in den Ehren- und Altersabteilungen. Und dennoch sinkt die Anzahl der Teilnehmer an Wettkämpfen ständig. Das war ein Kritikpunkt, den Verbandsvorsitzender Sven Rasch in seinem Bericht vortrug. „Der Verbandstag am 15. August in Roxförde musste abgesagt werden, ebenso das Frauen- und Veteranentreffen am 1. September“, nannte er Beispiele. Er bat deshalb um Vorschläge, wie der Verbandstag und die Wettkämpfe künftig anders gestaltet werden können, um wieder mehr Zuspruch zu bekommen. „Wir brauchen Neues oder kehren zu den Wurzeln zurück“, befürchtete er.

Dankbar zeigte sich Rasch gegenüber den Fördervereinen der Feuerwehren. „Sie leisten Großes“, sagte er, „sie entlasten die Wehrleitungen und Kommunen, sammeln Spendengelder.“ In Richtung der Politiker und Kommunen sagte er mit Blick auf die erforderliche Unterstützung: „Bitte setzen Sie die Fördervereine nicht mit anderen Vereinen gleich.“

Rasch kündigte an, dass die Kommunen in den nächsten Jahren mehr Geld für den Brandschutz benötigen werden. Denn: „Probleme, die wir Wehren haben, sind Probleme der Gemeinden.“ Doch die Kommunen würden die vielen Aufgaben kaum noch bewältigen können. Stichwort: Zahlungen bei Verdienstausfall für Kameraden auf Lehrgang. Rasch forderte deshalb, dass die Kommunen wieder 70 Prozent der Mittel aus der Feuerschutzsteuer bekommen sollen.

Weiterhin forderte er Gelder für die Arbeit des Feuerwehrlandesverbandes „in angemessener Höhe“ und betonte: „Wir wollen nicht länger Bittsteller sein.“ Weitere Punkte: Die Feuerwehr­unfallkasse darf nicht der allgemeinen Versicherung angegliedert werden. Jugendwehren dürfen den Status als Träger der Jugendarbeit nicht verlieren.

Ein weiteres Problem stellt die Einsatzbereitschaft tagsüber und die dringend erforderliche Mitgliedergewinnung dar. Nicht gerade förderlich sei laut Rasch die neue Laufbahnverordnung. Er sagte: „Beförderungen sind damit nur noch schwer möglich. Das ist ein sehr langer Weg. Unsere Begeisterung hält sich in Grenzen.“