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Baustart Hochwasserschutz nimmt die Klinke ins Visier

Eine Hochwasserschutzmauer soll den Bereich des sogenannten Speichers Buckau künftig schützen. Die Bauarbeiten beginnen in diesen Tagen.

Von Marco Papritz 12.01.2016, 00:01

Magdeburg l Der erste Bauabschnitt ist mit „Hochwasserschutzmauer südliches Klinkeufer“ überschrieben. Konkret soll eine Hochwasserschutzmauer an der Klinke parallel zur Benediktinerstraße errichtet werden. „Dieser Bauabschnitt wird die Wohnbebauung vor dem Rückstau der Klinke im Hochwasserfall schützen“, so Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra auf Volksstimme-Nachfrage. Bei der als Jahrhunderthochwasser bezeichneten Überflutung des Gebietes im Sommer 2013 wurde ebendies dem Wohngebiet, das evakuiert werden musste, zum Verhängnis. Mit einem zweiten Bauabschnitt, der eine Spundwandgründung vorsieht, soll eine geschlossene Hochwasserschutzkonstruktion für das Wohngebiet erreicht werden.

Für die anstehenden Bauarbeiten im Klinkebereich ist an der Böschung die Fällung von zwölf Bäumen notwendig. Sie seien unzulässig und gefährdet und würden durch die Bauarbeiten geschädigt werden, heißt es. Der Trassenverlauf über Privatgrundstücke ist in Abstimmung mit den Eigentümern bzw. Anliegern so geändert worden, dass drei große Platanen an der Bleckenburgstraße erhalten werden können. Die nun beginnenden Arbeiten im Klinkebereich sollen bis zum April beendet sein. Bevor es zum Bau der Schutzmauer kommt, müsse eine doppelte Schmutzwasserdruckleitung der Städtischen Werke Magdeburg (SWM) umverlegt werden, so Kerstin Kinszorra. Die Leitung würde sonst die anvisierte Spundwandgründung kreuzen. Die wird mit einer „weiträumigen Umverlegung innerhalb der Grünfläche im Park behoben.“ Bis Februar soll dies geschehen. Der Bau der Hochwasserschutzmauer befindet sich derzeit noch im Vergabeverfahren, das bis April abgeschlossen sein soll. Kinszorra: „Demzufolge können die Bauarbeiten dann im Mai beginnen und werden zum Jahresende abgeschlossen sein.“

Bei der Errichtung der Hochwasserschutzmauer werden in beiden Bauabschnitten unter anderem 700 Quadratmeter Spundbohlen, etwa 130 Stahlbetonfertigplatten, etwa ca. 110 Kubikmeter Stahlbeton benötigt, heißt es.

Für die Querung in der Bleckenburgstraße sowie bei den Wegquerungen werden 40 laufende Meter mobile Hochwasserschutzwände, bestehend aus Aluminiumdammbalken, verwendet, die als Lückenschluss zur fest installierten Mauer dienen.

Die beiden Bauabschnitte werden vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz, Flussbereich Schönebeck, bzw. vom Land finanziert. Die Gesamtkosten für den Hochwasserschutz für den Speicher Buckau betragen rund 2,7 Millionen Euro.

2017 werden die Baumaßnahmen mit einer Instandsetzung der Elbufer-Stützmauer und der Schräguferbefestigungen als weitere Bauabschnitte fortgesetzt. Dafür werden Fördermittel zur Verfügung gestellt: Die Schadensbehebungen aus dem Hochwassersommer 2013 sind vom Landesverwaltungsamt als „zuwendungsfähig bescheinigt worden und werden aus Hochwasserfördermitteln des Bundes finanziert“. Die Bauzeit ist mit etwa einem Jahr angegeben worden: Die Umsetzung der Instandsetzungsarbeiten werden vom Wasser aus erfolgen. Das heißt, dass die Arbeitsschritte vom Wasserstand der Elbe abhängig sind.