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Spundwand fehlt Stillstand beim Hochwasserschutz

In Magdeburg sollten Ende 2016 die Bauarbeiten an der Hochwasserschutzwand in der Oststraße abgeschlossen sein. Doch es gibt Verzögerungen.

Von Michaela Schröder 01.01.2017, 08:30

Magdeburg l Zu den beim Hochwasser 2013 besonders heftig betroffenen Bereichen in Magdeburg zählte auch der Werder. Doch bei den Bauarbeiten an der Hochwasserschutzwand in der Oststraße hakt es. Im Bereich der Badestraße geht es seit mehreren Wochen nicht voran. Es klafft eine Lücke. Auf einer Strecke von 50 Metern wurden noch keine Spundwände gesetzt.

Mit Unverständnis reagieren Gerald Rühmann, René Stelzer und Harald Berger von der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) Werder auf den Stillstand bei den Bauarbeiten an der Hochwasserschutzwand.

„Ich kenne den Werder wie meine Westentasche und weiß, wo es ganz spezielle Probleme bei Hochwasser gibt. Die Badestraße ist einer der tiefsten Punkte auf dem Werder. Hier muss gehandelt werden und nicht Hochwasserlotterie gespielt werden“, so Gerald Rühmann.

Hintergrund der Bauverzögerung ist laut Stadtverwaltung die Prüfung eines Nachtrages für erforderlich gewordene Gründungsarbeiten. Der Nachtrag ist für die weiteren Arbeiten am dortigen Wirtschaftsgebäude erforderlich und muss vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) freigegeben werden.

Laut Anwohnern soll es auch Probleme mit dem Eigentümer des angrenzenden Gebäudes geben. Die Stadt bestätigt das auf Nachfrage der Volksstimme. Tatsächlich gebe es derzeit Unstimmigkeiten mit dem dortigen Eigentümer, die aber schrittweise weiter gelöst werden. Die Stadt ist optimistisch und hofft auch eine Fortsetzung der Arbeit Mitte Januar. „Die erforderlichen Spezialtiefbauarbeiten sind natürlich auch witterungsabhängig“, so Rathaussprecher Michael Reif.

Die Arbeiten am dortigen Gebäude erfolgen in einem sensiblen und schwierigen Bereich. „Hier bestehen sehr beengte Verhältnisse, weshalb die erforderliche Technik nicht in dem sonst gewohnten Maß eingesetzt werden kann“, so Reif.

Fest stehe, die Spundwände, die dafür in den Boden eingebracht werden müssten, können auf Grund der Schwing- ungen hier nicht gerammt werden, damit keine Schäden an dem Gebäude entstehen.

Auf Grund der Technologieänderung am Gebäude sind mehrere bautechnisch mögliche Verfahren untersucht worden. Zwei Technologien haben sich dabei herauskristallisiert. Die finanzielle Machbarkeit wird derzeit vom Bauherren, dem LHW, geprüft. Die Finanzierung für den Hochwasserschutz der Oststraße sei aber gesichert, so Reif.

Um welche mögliche Verfahren es sich dabei genau handelt, erläuterte die Stadtverwaltung trotz Nachfrage nicht.

Sobald der LHW ein Verfahren freigibt, wird es bautechnisch ohne weitere Umplanungen umgesetzt. In Abhängigkeit des umzusetzenden Verfahrens geht das Magdeburger Tiefbauamt davon aus, dass die Arbeiten an der Hochwasserschutzmauer in der Oststraße zwischen April und Juni 2017 abgeschlossen sind.