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ElbbahnhofMagdeburger "Akku"-Haus wird umgebaut

Ein viel kritisierter Schandfleck im Areal Elbbahnhof und direkt am Elberadweg in Magdeburg soll bis zum Sommer 2018 saniert werden.

Von Rainer Schweingel 05.05.2017, 01:01

Magdeburg l Der Elbbahnhof am Schleinufer hat sich in den vergangenen Jahren zu einer ersten Wohn- und Büroadresse gewandelt. Auf den einst brachliegenden Gleisanlagen ist ein neuer Stadtteil entstanden.

Nicht jedem gefallen Architektur und Anordnung. Verschwunden ist aber dennoch eine verwilderte Fläche mitten im Herzen der Stadt. Fast jedenfalls. Noch sticht Spaziergängern und Radfahrern unmittelbar an der Elbuferpromenade in Höhe der Hubbrücke ein beschmierter Backsteinturm wie ein Furunkel mitten im modernen Architekturgesicht des Elbbahnhofs ins Auge. Das alte Akkumulatorenhaus, von dem aus einst die Hubantriebe der benachbarten Brücke im Notfall mit Strom versorgt wurden, verfällt seit Jahren und wurde zum Schandfleck.

Das wird sich jetzt ändern. Die „Turmwächter“, Matthias Pohl, der eine Dachbaufirma führt, und Planer Carsten Jacob aus Magdeburg, werden das Akku-Haus bis zum Sommer 2018 für rund 300.000 Euro sanieren. Beide haben im Elbbahnhof schon an einigen Gebäuden ihre Spuren hinterlassen.

„Es hat mehrere Gespräche mit der Stadt gegeben. Jetzt sind wir so weit, dass alles geklärt ist, und können den Umbau ankündigen“, sagten beide bei einem Vor-Ort-Termin mit der Volksstimme. Dafür haben sie nach eigenen Angaben sogar Zusagen für Fördermittel zurückgegeben, um beim Umbau nicht von damit verbundenen Regularien eingeengt zu werden.

Für rund 300.000 Euro soll der Turm aus Backstein zu einer Gästewohnung mit einem Glasanbau, u. a. für einen Fluchtweg, umgebaut werden. Zudem erhält der Turm ein neues Schieferdach und die Klinker werden gereinigt. Die ursprünglichen Pläne, dort eine Radlerherberge mit angeschlossener Gastronomie umzusetzen, sind inzwischen zumindest vorerst verworfen worden. „Wir werden den Turm als Gästewohnung mit 30 Quadratmetern Fläche umbauen und dann später entscheiden, ob im Umfeld noch Gastronomie entwickelt wird oder nicht“, sagte Matthias Pohl weiter.

Um das Akku-Haus hatte es schon lange eine Debatte gegeben, weil sich nichts tat, trotz mehrfacher Ankündigung der Investoren. Zuletzt hatte FDP-Stadträtin Carola Schumann bei der Stadtverwaltung nach dem Stand der Dinge gefragt. Baubeigeordneter Dieter Scheidemann wollte aus Datenschutzgründen den Investor nicht namentlich nennen, sagte aber u. a.: „Auf die letzte Aufforderung zur Stellungnahme zum noch immer nicht erfolgten Baubeginn und der Inanspruchnahme der Fördermittel zum Anfang dieses Jahres antwortete der Eigentümer mit der Rückgabe der bewilligten Fördermittel und der Aussage, dass die Umsetzung erst ab Herbst 2017 erfolgen soll.“ Das haben die Investoren nun auch der Volksstimme bestätigt.

Rund 100 Meter entfernt schließen Pohl und Jacob noch eine Baulücke in der Gabelung des Hammersteinweges und der Elbchaussee. Dort entstehen für rund acht Millionen Euro insgesamt vier mehrgeschossige Wohnhäuser mit 4000 Quadratmetern Fläche, verteilt auf 35 Wohnungen plus einer Tiefgarage. Sie sollen im Sommer 2018 fertig sein und den aus Sicht der Investoren vorhandenen Bedarf an hochwertigen Mietwohnungen und opulenten Balkonen im Stadtzentrum decken helfen. Derzeit befindet sich die Tiefgarage im Bau.