Ausstellung Akte hängen im Exil

In Magdeburg eröffnet eine abgelehnte Akt-Ausstellung an einem neuen Ort.

Von Christina Bendigs 25.11.2016, 00:01

Magdeburg l „Niemals im Leben habe ich geglaubt, dass man noch mal darüber sprechen müsste, ob man einen Akt an die Wand hängen kann oder darf“, sagt Klaus Vogler. Deshalb war es für ihn selbstverständlich, dass er den Künstlern Paul Ghandi und Martin Müller, die ursprünglich in der Galerie Eisenbart ausstellen wollten, ihre überzeichneten Aktfotos dort aber dann doch nicht zeigen durften, kurzfristig die Gelegenheit gab, ihre Bilder in seiner Galerie „Stadtfelder Schlossküche“ an der Steinigstraße auszustellen. Am Mittwoch haben sich die drei getroffen, um zu besprechen, welche Bilder sie wo aufhängen sollen.

„Die Werbung und die Presse haben das nackte Fleisch so salonfähig gemacht, dass es allgegenwärtig ist, und wenn sich nun Künstler damit beschäftigen, dem so Offenkundigen durch eine Verfremdung wieder eine Spur von echtem Reiz zurückzugeben, dann soll das anstößig sein können?“, fragt Klaus Vogler. Das kann der Galerist nicht verstehen.

Die Vernissage für die Ausstellung ist für Dienstag, 29. November, 19 Uhr, geplant. Wie immer wird es Musik geben, diesmal mit Martin Müller am Akkordeon, außerdem Freisekt und eine Laudatio von Klaus Vogler. Danach ist die Ausstellung an allen Adventssonntagen jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Ein Dankeschön sagt Vogler dem Fotografen Ulf Ahrendt, der darauf verzichtet, dass seine Bilder während dieser Zeit gezeigt werden. Sie sind dann ab dem 8. Januar wieder zu sehen, so Vogler.