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Bäume Dem Kahlschlag folgen Pflanzungen

Hunderte neue Bäume möchten die Magdeburger Verkehrsbetriebe pflanzen - als Ausgleich für gefällte Bäume bei der Netzerweiterung.

Von Martin Rieß 03.03.2017, 00:01

Magdeburg l Bis ein stattlicher Baum herangewachsen ist, dauert es seine Zeit. Daher sind viele Magdeburger derzeit aufgewühlt, weil an mehreren Stellen der Stadt großflächig Bäume abgeholzt werden. Ein Teil der Gehölze ist für die geplanten Bauarbeiten der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) gefällt worden.

Die MVB haben sich jetzt zu ihrer Aufgabe bekannt, mit Ersatzpflanzungen dafür zu sorgen, dass in den kommenden Jahren wieder Bäume in der Stadt heranwachsen.

Im Einzelnen wird seit Mitte Februar das Baufeld für die anstehenden Bauarbeiten für die Strecke vom Damaschkeplatz ins Neustädter Feld zum Hermann-Bruse-Platz und für die Strecke in der Raiffeisenstraße und Warschauer Straße beräumt. Um Platz zu schaffen für die Straßenbahn, aber auch für die Fahrbahnen und für das Anlegen von neuen Rad- und Fußwegen, müssen Bäume gefällt, Sträucher gerodet und Kleingärten abgerissen werden. Viele Bürger und Anwohner haben nun Bedenken, dass die Stadt Magdeburg ihre grüne Seite verlieren würde.

„Für jeden Baum, den wir fällen müssen, sind wir verpflichtet worden, im Schnitt zwei Bäume neu zu pflanzen“, sagt MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel. Dabei werden im Planfeststellungsverfahren die Ersatzmaßnahmen für die Eingriffe in die Natur genau festgelegt.

Beiderseits des Magdeburger Rings zwischen Damaschkeplatz und Walther-Rathenau-Straße sind in den vergangenen Tagen Bäume gefällt worden. Für die Straßenbahnstrecke ins Neustädter Feld werden laut MVB insgesamt 241 Bäume gefällt werden. „Wir pflanzen 509 Bäume, also mehr als doppelt so viele, neu. Die meisten von ihnen werden entlang der neuen Straßenbahnstrecke gepflanzt“, sagt Birgit Münster-Rendel. Als Standorte für die neuen Bäume sind unter anderem die Parkanlage Editharing, die Strecke parallel zum Magdeburger Ring und zum Adelheidring , das Gebiet der ehemaligen Kleingartenanlage Tillys Höhe, der ehemalige Garagenkomplex an der Albert-Vater-Straße, die Straße An der Steinkuhle in Richtung Editha-Gymnasium, die Fläche des Kleingartenvereins „Am Neustädter Feld“ zwischen den Straßen Lorenzweg und Am Neustädter Feld, am Hermann-Bruse-Platz sowie in der Kritzmannstraße geplant.

Als Baumsorten setzen die Magdeburger Verkehrsbetriebe dabei auf die Empfehlungen von Experten und auf Gehölze, die in der Region beheimatet sind. Gepflanzt werden sollen im Rahmen der Ausgleichspflanzungen unter anderem Traubeneiche, Winterlinde, Hainbuche, Feldulme, Holzbirne, Holzapfel, Schwarzesche, Stieleiche, Eberesche, Schwarzerle und Traubenkirsche.

Im Bereich zwischen Leipziger Straße und Buckau ist vor allem der Bereich entlang des Südfriedhofs sowie ein Streifen der Anlage selbst betroffen. Daher wollen die Magdeburger Verkehrsbetriebe auch im Bereich zwischen Raiffeisenstraße und Warschauer Straße umfangreich Bäume nachpflanzen, wo derzeit noch das Gehölz für die Bauarbeiten weichen muss. „Wir stellen den Allee-Charakter der Straße wieder vollständig her“, sagt die MVB-Geschäftsführerin. Auch hier werden mehr Bäume gepflanzt als gefällt: 51 Bäume müssen weichen, als Ausgleich werden aber 127 neue in den Boden gebracht.

Für den Bereich zwischen Raiffeisenstraße und Warschauer Straße handelt es sich um 83 Neupflanzungen. Da für mehr Bäume in diesem Bereich der Platz nicht ausreicht, werden 44 Bäume in Rothensee gepflanzt. Hier sollen vor allem Winterlinden gepflanzt werden.

Allerdings wird noch einige Zeit ins Land gehen, bis die Bäume gepflanzt werden. Denn vorher müssen die Arbeiten an den neuen Straßenbahntrassen abgeschlossen sein. Dies wird voraussichtlich im Jahr 2019 der Fall sein.

„Dass die Begrünung von neuen Straßenbahnstrecken funktioniert, zeigt unsere Neubaustrecke nach Reform, die wir 2012 eröffnet haben. Dort wurden über 170 neue Schattenspender gepflanzt, die ihre ganze Pracht im Frühjahr und Sommer zeigen. Die Strecke hat sich gut in das Landschaftsbild integriert“, sagt MVB-Chefin Birgit Münster-Rendel.