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Internet Westliche Börde will Breitband-Ausbau

Die Verbandsgemeinde Westliche Börde plant, in der Landkreis-Arbeitsgemeinschaft für schnelles Internet mitzuarbeiten.

Von René Döring 09.03.2016, 00:01

Gröningen l Noch ist längst nicht in allen Orten der Verbandsgemeinde Westliche Börde ein schnelles Internet zu haben. Zwar hat die Telekom hier vor knapp zwei Jahren für die Breitbandversorgung 27 Kilometer Glasfaserkabel neu verlegt, damit aber noch längst nicht alle Probleme gelöst.

Seinerzeit war es darum gegangen, die Orte, in denen bis dato noch nicht einmal eine Grundversorgung gesichert war, mit den Voraussetzungen für eine schnelle Internetverbindung auszustatten. Und das waren Gunsleben und Hamersleben in der Gemeinde Am Großen Bruch, Üplingen in der Gemeinde Ausleben, sowie die Gröninger Ortsteile Dalldorf, Großalsleben und Krottorf. Hier hatte sich damit für 1100 Haushalte und Firmen etwas verbessert, die seither über eine Internet-Geschwindigkeit von bis zu 50 Megabit pro Sekunde verfügen. „Das Netz ist dort jetzt so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig funktionieren“, wie es seinerzeit Telekom-Pressesprecher Georg von Wagner gesagt hatte.

Ein Umstand und eine Verbindungsgrößenordnung, von der beispielsweise die Einwohner und Firmen in Wulferstedt nur träumen. Vor allem aus diesem Ort der Gemeinde Am Großen Bruch kommen die meisten Internet-Beschwerden.

Aber nicht nur aus Wulferstedt. Auch in anderen Orten der Verbandsgemeinde sind die Internetnutzer noch längst nicht zufrieden mit der Leistungsstärke ihrer Verbindung.

Wie das auch die Bürger in vielen anderen deutschen Städten und Gemeinden noch nicht sind. Weshalb es ja inzwischen auch von Bund und Land geförderte Breitbandprogramme gibt. Mit deren Hilfe in den nächsten Jahren die besagte flächendeckende Versorgung mit einer leistungsstarken Breitbandverbindung erreicht werden soll und dann Haushalten eine Übertragungsrate von mindestens 50 Megabit pro Sekunde und Firmen von mindestens 100 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen.

Um diesen Ausbau zunächst planerisch und dann gegebenenfalls auch baulich zu koordinieren, hat sich im Landkreis Börde inzwischen eine Arbeitsgemeinschaft Breitband (ARGE-BB) als mögliche Vorstufe eines Zweckverbandes formiert. „Das Ganze ist eine sehr komplizierte Materie, weshalb wir froh sind, dass der Landkreis die Federführung übernommen hat“, wie Westliche-Börde-Bauamtsleiterin Ines Philipp während der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Verbandsgemeinde gesagt hat.

In dieser Ausschuss-Sitzung lag nämlich eine Beschlussvorlage mit dem Inhalt auf dem Tisch, dass die Verbandsgemeinde der besagten Arbeitsgemeinschaft beitritt und dort die Interessen der vier Mitgliedsgemeinde Am Großen Bruch, Ausleben, Gröningen und Kroppenstedt übernimmt.

Im Hauptausschuss hatte es dann für diesen Beschluss sechs Ja-Stimmen gegeben. Ein Ausschussmitglied hat nein gesagt und ein Mitglied sich der Stimme enthalten. Am 17. März wird der Verbandsgemeinderat darüber abstimmen.

Wobei das nur der eine Teil ist. Voraussetzung für die Wirksamkeit dieses Beschlusses für die einzelnen Mitgliedskommunen ist, dass auch die zwei Stadträte und die zwei Gemeinderäte zustimmen.

In Ausleben ist das bereits passiert. Und Ines Philipp geht auch fest davon aus, dass ebenso Gröningen und Kroppenstedt diese Aufgabe der Verbandsgemeinde übertragen werden. Hatten diese beiden Stadträte doch bereits vor einem Jahr einem ähnlich lautenden Beschluss zugestimmt. Der dann allerdings unwirksam geworden war, weil der Landkreis vor der Gründung eines Zweckverbandes nun zunächst in Form einer Arbeitsgemeinschaft mit den Vorbereitungsarbeiten beginnen möchte. So dass dort jetzt jeweils ein neu formulierte Beschlüsse notwendig ist, wie ihn bereits der Ausleber Gemeinderat gefasst hat.

Die Gemeinde Am Großen Bruch hatte sich schon seinerzeit nicht zuletzt wegen der Situation in Wulferstedt mit einem Beitritt in einen Landkreis-Zweckverband zurückgehalten. Am Großen Bruch wird befürchtet, dass es auch mit Hilfe einer Arbeitsgemeinschaft oder eines Zweckverbandes zu lange dauert, bis sich in Wulferstedt etwas ändert. „In Wulferstedt haben wir ein ganz spezielles Problem. Hier liegt die Internet-Geschwindigkeit in einigen Bereichen unter zwei Megabit pro Sekunde und wir müssen wohl gesondert nach einer Möglichkeit suchen, diese Situation zu verbessern“, wie Verbandgemeindebürgermeisterin Ines Becker während der Hauptausschuss-Sitzung sagte.