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Abgemeldet Feuerwehr darf nicht löschen

Die Verbandsgemeinde Seehausen meldete die Wahrenberger Feuerwehr ab. Diese zog eigenmächtig um.

Von Ingo Gutsche 21.01.2016, 21:00

Wahrenberg l Der Zwist um das Vereinshaus zwischen den Wahrenbergern auf der einen, der Verbandsgemeinde und der Gemeinde Aland auf der anderen Seite ist um eine weitere Episode reicher: Der amtierende Verbandsgemeinde-Bürgermeister entzog der Wahrenberger Wehr die „Lizenz zum Löschen“. Der Streit um das Vereinshaus hat nun in dieser Woche ungeahnte Konsequenzen für die Brandbekämpfer aus Wahrenberg nach sich gezogen. Am Mittwoch teilte das Seehäuser Rathaus der Wehrleitung mit, dass die Feuerwehr nicht mehr als solche agieren darf. Die Wehr des Elbdorfes wurde vorübergehend abgemeldet.

Das bestätigte René Seekel, stellvertretender Wehrleiter. „Es ist beschämend, dass diese Sache auf diesem Niveau ausgetragen wird“, zeigte er sich über die Vorgehensweise der Verbandsgemeinde mehr als enttäuscht. Das Tischtuch zwischen den Wahrenberger Kameraden und der VG als Träger des Brandschutzes scheint durchtrennt.

Die Wahrenberger machen sich stark für ihr Vereinshaus und wollen es auch künftig nutzen. Dagegen will die Aland-Gemeinde als Eigentümer der Immobilie sich von diesem trennen. Da sich jedoch die derzeitigen Bedingungen im Vereinshaus nicht günstig auf die Arbeit der Feuerwehr auswirken, zogen die Kameraden in dieser Woche aus. Und damit in ihr altes, von der Feuerwehr-Unfallkasse kritisiertes Objekt. Das eigenmächtige Handeln war der Verbandsgemeinde als oberster Dienstherr wohl ein Dorn im Auge, zumal kein Versicherungsschutz im alten Depot bestehen würde. Sie sah sich zum Handeln gezwungen und erteilte den Brandbekämpfern die rote Karte.

Die Wehr kann die Abmeldung nicht nachvollziehen. Im Vereinshaus existiert keine Heizung. Der mit Wasser gefüllte 1600-Liter-Tank des dort stehenden Löschgruppenfahrzeugs (LF) drohte zu gefrieren. Auf Wasser im Tank wollten die Wahrenberger nicht verzichten, um im Falle eines Falles schnellstmöglich einsatzbereit zu sein. „Uns wäre bei einem Einsatz viel Zeit entgangen. Für die Befüllung bräuchten wir sieben, acht Minuten“, meinte René Seekel. Also entschied sich die Mannschaft um Wehrleiter Daniel Frank, vorerst in ihr altes mitten im Dorf stehendes Gebäude umzuziehen, da es beheizbar sei.

Verbandsgemeinde-Vorsitzender Rüdiger Kloth sieht die Verbandsgemeinde im Recht. „Der offizielle Dienstweg muss schon eingehalten werden.“ Schließlich hat die VG die Verantwortung über ihre Feuerwehren. Und wenn kein Versicherungsschutz für das alte Gerätehaus vorhanden ist, könne es auch nicht genutzt werden.

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