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In Betrieb Wasserverband besichtigt neue Kläranlage

Mitglieder des Wasserverbandes überzeugen sich vom Nutzen der jüngsten Großinvestition.

Von Doreen Schulze 01.05.2016, 11:00

Arneburg l Die neu gebaute Kläranlage im Industrie- und Gewerbepark Altmark ist in Betrieb. Was dort voriges Jahr errichtet wurde, besichtigten am Mittwoch die Teilnehmer der Verbandsversammlung des Wasserverbands Stendal-Osterburg (WVSO). Jens Franzke vom zuständigen Planungsbüro erläuterte den Neubau.

Für insgesamt 1,9 Millionen Euro entstand zwischen März und Dezember 2015 eine neue Kläranlage. Es flossen Fördermittel in Höhe von circa 1,2 Millionen Euro. Entstanden sind dort unter anderem ein Zulaufpumpwerk, eine Kompaktanlage, Vorspeicher, Schlammstapelbehälter und eine Gebläsestation. An die Kläranlage sind bis zu 2550 Einwohner angeschlossen. In der mechanisch biologischen Anlage wird Abwasser aus den Orten Arneburg und Dalchau sowie aus dem Industrie- und Gewerbepark, wobei es sich bei letztgenanntem ausschließlich um Sanitärabwasser handelt, aufbereitet.

Notwendig wurde der Neubau, nachdem am Standort die 1982 in Betrieb genommene Kläranlage nicht mehr dem Stand der Technik entsprach. Es wurden Mängel bei der Dichtigkeit der Betonbecken sowie Korrosion an den Rohren festgestellt. Zudem stellten sich überdimensionale Anlagenteile als unrentabel heraus. Neben der alten Anlage entstand im vorigen Jahr eine neue. Nach der Fertigstellung des Bauvorhabens wurde die Altanlage komplett zurückgebaut, wie Franzke erläuterte.

Während der anschließenden Verbandsversammlung richteten die Mitglieder den Blick auf weitere Bauvorhaben. So befindet sich derzeit ein Hochbehälter in Hüselitz im Bau. Ein vorzeitiger Fördermittelbescheid liegt vor. Für den zweiten Bauabschnitt dort ist ein Fördermittelantrag gestellt, wie Dieter Schröder, Geschäftsführer des WVSO, informierte. In der Osterburger Melkerstraße ist der erste Bauabschnitt für Trinkwasserleitung und Abwasserkanal fertiggestellt. Seit Mitte dieses Monats geht es auf dem zweiten Bauabschnitt weiter.

Noch in Planung ist die Bahnquerung in Tangerhütte sowohl im Bereich Trinkwasser als auch im Bereich Abwasser. „Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr die Sache durchkriegen“, so Schröder.

Weiterhin sind Fördermittelanträge für die Abwasserkanalnetze in Werben und Osterburg, für eine Kleinkläranlage in Wittenmoor sowie für eine Schmutzwasserleitung in Schinne gestellt.

In der nächsten Woche beginnen außerdem die Arbeiten im Bereich Schmutzwasser in Bittkau. Und es sind noch weitere Maßnahmen im Gebiet des WVSO geplant.

Bilanz zog Schröder mit der Auswertung verschiedener Daten im Vergleich der Wasserverbände in Sachsen-Anhalt. So lag die spezifische Netzabgabe im Jahr 2014 mit 2738 Kubikmeter pro Kilometer im untersten Bereich zum Durchschnittsvergleich zu anderen Verbänden. Die Bevölkerungsdichte im Versorgungsgebiet lag mit 30 Einwohnern je Quadratkilometer deutlich unter dem Durchschnitt, dennoch lag der Betriebsaufwand mit 1,61 Euro pro Kubikmeter im durchschnittlichen Rahmen. „Wenn wir mit Blick auf die niedrige Einwohnerzahl von schlechteren Rahmenbedingungen ausgehen, liegen wir hier doch gut im Mittelfeld“, bewertete Nico Schulz, Vorsitzender der Verbandsversammlung, die Zahlen positiv.

Über dem Durchschnitt liegt der WVSO beim Kapitalaufwand, das resultiert aber daraus, „dass wir hohe Investitionen getätigt haben“, erklärte Schröder.

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