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Arbeitseinsatz Nebenbahn ist keine Nebensache

Klappern gehört zum Handwerk, sagen sich die Freunde der Nebenbahnstrecke Salzwedel - Geestgottberg und luden sich den MDR ein.

Von Ralf Franke 09.06.2017, 01:01

Krüden l Klappern stand am Donnerstag für einen Drehtermin mit dem Team der MDR-Reihe „Mitmachen statt meckern“ mit Reporter Michael Wasian am Mikrofon. Und weil es inzwischen ein treuer Helferschar unter dem Dach des wiederbelebten Vereins „Die Bahn bleibt“ in der Altmark gibt, der eng mit dem Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV) und der Deutschen Regional-Eisenbahn (DRE) zusammenarbeitet (wir berichteten), war es möglich für den Drehtermin an einem Vormittag mitten in der Wochen mehr als 30 Helfer zu akquirieren. Unter ihnen ein Dutzend Schüler, die das Osterburger Gymnasium besuchen, aber aus der Verbandsgemeinde Seehausen kommen und sich für den Einsatz Freistellungen besorgt hatten.

Weil die Geduld der Helfer auf eine harte Probe gestellt wurde, hieß es indes erst einmal „Meckern statt mitmachen“. Denn die Freunde der Arendseebahn, wie das „Kind“ mittlerweile genannt wird, sprühten nur so vor Tatendrang und waren nur schwer davon zu überzeugen, auf das Fernsehteam zu warten, das derweil Streckenteile von einem Zwei-Wege-Unimog (straßen- und schienentauglich) aus drehte.

Die MDR-Leute sahen dabei, dass die Strecke inzwischen in einigen Arbeitseinsätzen fast vollständig wieder freigeschnitten ist. Was sie an dem Tag nicht vor die Kamera bekamen war ein Abschnitt bei Arendsee, der von Unterspülungen gekennzeichnet ist und bei dem rund 1200 Schwellen zu erneuern sind. Dafür waren Michael Wasian und Mitstreiter dann quasi live dabei, als die Alandbrücke von Bewuchs und maroden Bohlen befreit wurde. Neue Laufbretter zwischen den Schienensträngen sollen Fachleuten Sicherheit bieten, die wichtige Reparaturarbeiten erledigen sollen. Denn der Zahn der Zeit, aber auch Brandstifter und Alteisendiebe haben ihre Spuren an der Flussquerung hinterlassen.

DRE-Geschäftsführer Gerhard Curth war trotz der beiden Großbaustellen optimistisch, die Strecke nach Auflage der Aufsichtsbehörden bis zum 30. September in Betrieb nehmen zu können, hoffte aber für den Fall von unerwarteten Schwierigkeiten auf eine Gnadenfrist, wie sie bei andren Projekten ja auch üblich seien. Dass die rund 43 Kilometer lange Stecke nicht gleich für IC-Züge tauglich ist, dürfte klar sein. Aber auch auf Straßen und Brücken gelten aus vergleichbaren Gründen oft Geschwindigkeits- oder Tonnage-Begrenzungen. In dem Zusammenhang betonte Curth, dass neben der touristischen Nutzung auch immer noch Verhandlungen über künftigen Güterverkehr auf der Strecke geführt werden.Ob der MDR-Beitrag mehr Bewegung in die Sache bringt, bleibt abzuwarten. Der soll nämlich erst am 15. August ab 19 Uhr im Rahmen des Magazins „Sachsen-Anhalt heute“ ausgestrahlt werden.