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Umbau begann Neue Bewohner im Haus Fliegenpilz

Der Schramper Kindergarten Zum Fliegenpilz erhält neue Bewohner: Seit Weihnachten werkelt eine Künstlerin mit ihrer Familie dort.

Von Helga Räßler 04.02.2016, 11:00

Schrampe l Ein Jahr stand der ehemalige Schramper Kindergarten Zum Fliegenpilz leer, nachdem die Mädchen und Jungen mit ihren Erzieherinnen nach Arendsee ins Haus „Seeperle“ umgezogen waren. Die neuen Bewohner sind Anna Zorra Bölke mit Sohn Emil und Mann. Sie haben die Immobilie von der Stadt gekauft und sind nun kräftig am Umbauen.

„Wir leben auf einer Baustelle und müssen improvisieren“, sagt die Keramikkünstlerin. Das heißt, sie wohnen, schlafen und essen im vorderen Gebäudetrakt des Flachbaus, während in der anderen Haushälfte gebaut wird.

„Hier müssen zuerst die alten Fußböden raus, der Estrich ist mit einem Stoff verklebt, der beim Zusammentreffen mit anderen Stoffen giftig wirken kann“, schätzt sie ein. Sei das erledigt, gehen die Arbeiten an den Wänden weiter. Teilweise müssen die erst trockengelegt werden.

„Erst nach und nach merken wir, dass mehr zu tun ist als erst gedacht“, meinte sie. Deshalb könne sie auch noch keinen definitiven Einzugstermin nennen. „Aber ich hoffe, dass es im Sommer so weit sein wird“ . Denn dann stehe ein wichtiges familiäres Ereignis ins Haus, über das sie aber nichts verraten wolle.

Aus dem jetzigen Wohnbereich solle dann später ihre neue Werkstatt werden. In einem kleinen Raum hat sie sich schon einmal ein provisorisches Domizil mit Drehscheibe und Arbeitsplatte eingerichtet. Aber sehr beengt. Die ersten kunstvoll geformten Tonkreationen stehen schon auf einem großen Tablett. „Aber mein Brennofen ist noch in Hestedt, wann und wo er hier installiert wird, steht noch nicht fest“, sagt sie. Es sei noch nicht alles genau festgelegt. „Es ist auch gut und inspirierend, manches auf sich zukommen zu lassen und offen für Neues zu sein“, beschriebt sie ihre Sicht auf das Leben.

Wichtig sei ihr aber das Gefühl, in Schrampe nach Hause gekommen zu sein. Bevor sie nach Hestedt bei Salzwedel gezogen war, hatte sie in Kaulitz gelebt. Ihre Schwester lebt in Schrampe. „Hier ist Familie, auch der See hat uns hergelockt und die Gegend gefällt mir“, fügt sie hinzu.

Außerdem passe alles gut zusammen – das Haus sei privater Rückzugsort, könne aber zugleich auch offen sein für Besucher. „Eine optimale Verbindung von Privatem und Öffentlichem“, so Bölke. Denn vielleicht werde sie ihre Werkstatt für Kurse öffnen, im Freien sei auch viel Platz, vor dem Grundstück ausreichende Parkmöglichkeiten.

Und zu ihrem Kunstturm – einem vom Naturerbeverein Visum zum Lebensraum für Höhlenbrüter umgebauten ehemaligen Trafohäuschen –sei es auch nur wenige Schritte. Dort hatte sie im Juli 2015 eine Keramikausstellung unter dem Motto Kunst unter Flügeln eröffnet.