Kooperation Bienen ziehen ins Museum
Fleißige Honigsammler werden bald ins Bienenhaus im Diesdorfer Freilichtmuseum einziehen.
Diesdorf l Das Bienenhaus aus Jübar hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Einst stand es im Garten des Dorfschullehrers Alfred Bock aus Jübar. Im Jahr 2001 ist es dort abgetragen und im Freilichtmuseum Diesdorf wieder errichtet worden. Doch Leben soll jetzt erst wieder darin einziehen.
Dafür wollen Mitglieder des Imkervereins Eintracht 1886 Beetzendorf sorgen. Vorsitzender Günter Schröder, Schatzmeister Volker Gäde und der Bienensachverständige Matthias Maaß wollen je ein Volk spendieren, das künftig auf dem historischen Areal zu Hause ist. Ein diesbezüglicher Kooperationsvertrag mit dem Freilichtmuseum Diesdorf ist am Donnerstag unterzeichnet worden.
„Durch diese Zusammenarbeit können den Besuchern die historische Entwicklung und Bedeutung der Imkerei näher bringen. Die Gäste können die faszinierende Lebensweise der Insekten beobachten“, sagte Museumsleiter Jochen Hofmann. Für den 3. Juli sei ein Tag der offenen Imkerei geplant, bei dem alles rund um die Haltung von Bienen in den Mittelpunkt gerückt werde. „Dieses Miteinander ist eine sehr schöne Form des bürgerschaftlichen Engagements in einer Kultureinrichtung“, merkte Jochen Hofmann an.
„Bei dem Bienenhaus hier im Museum handelt es sich um ein echtes Gerstung-Bienenhaus“, berichtete Günter Schröder. Es gehe auf die Idee von Friedrich Gerstung aus Weimar zurück, der sich für die Imkerei verdient gemacht habe. Es sei als Bausatz bis in die 1950er Jahre hinein angeboten worden.
Die Vereinsmitglieder freuten sich, dass das Haus für die kleinen Bienensammler liebevoll restauriert worden sei. „Hier stecken zwei Wochen engagierte Arbeit von Danilo Stachow drin“, lobte Jochen Hofmann. Der gelernte Zimmerer, der ein Praktikum über das Berufsbildungswerk im Freilichtmuseum absolviert, hatte unter anderem schadhafte Holzteile ausgetauscht, das Fundament erneuert und sogar eine Regenrinne angebracht. „Er war bienenfleißig“, merkte der Museumsleiter an. Auch die Imkervereinsmitglieder dankten für das fleißige Tun.
In der nächsten Woche sollen die drei Völker nach Diesdorf umgesiedelt werden. Matthias Maaß aus Nieps wird sich um die fleißigen Honigsammler kümmern. Regelmäßig, so schlugen die Imker vor, wollen sie die Besucher einladen, ihnen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Die Ernte des Honigs ist nur eine Aufgabe, die erledigt werden muss. „Wir haben auch schon überlegt, die Ernte als ,Diesdorfer Museumshonig‘ zu verkaufen“, dachte Matthias Maaß über eine weitere Aktion nach, damit die Kooperationsvereinbarung mit Leben erfüllt werden kann. Am Ostersonntag, 27. März, können die Besucher erstmals mehr über die Imkerei erfahren. Dann wird das Bienenhaus eingeweiht.
