1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Freude über neue Joachims-Kapelle

Einweihung Freude über neue Joachims-Kapelle

Für die Kirchengemeinde St. Marien Salzwedel war der Sonn- ein Freudentag.

Von Arno Zähringer 18.04.2016, 03:00

Salzwedel l 280 000 Euro hat die umfangreiche Baumaßnahme gekostet. „Rund die Hälfte davon trägt die Gemeinde“, sagte Pfarrer Friedrich von Biela, der gleichzeitig darauf hinwies, dass das angestrebte Spendenergebnis, das bei 10 000 Euro liegt, noch nicht erreicht worden sei. Finanzielle Unterstützung erhielt die Gemeinde von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, dem Kirchenkreis Salzwedel, verschiedene Stiftungen und von der Hansestadt Salzwedel.

Mit der Sanierung wurden zwei Ziele verfolgt: Die Verbesserung der Kirchentemperierung (Regelung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit) und die Schaffung eines Proberaums für Chor und Posaunenchor in den ehemaligen Winterkirche über der Sakristei. Mit Wärme und Strom aus einem Blockheizkraftwerk könne sie nunmehr deutlich effizienter betrieben werden. Der Strom soll nicht ins allgemeine Stromnetz eingespeist werden, sondern zum Betrieb der Bauteiltemperierung dienen. „Wir sind mit Blick auf die Kosten gespannt auf den Winter“, sagte von Biela. Der mehr als 80 Quadratmeter große, eingewölbte Raum soll künftig den Namen Joachims-Kapelle tragen.

Die Kapelle soll nach dem Wunsch der Gemeinde ein Raum der Kirchenmusik sein. Hintergrund ist die verstärkte Entfaltung der Kirchenmusik an St. Marien, die durch ein neues Stellenkonzept möglich wurde. Kantor Roland J. Dyck hat nicht nur eine Teilstelle an der Mariengemeinde, sondern ist darüber hinaus vom Kirchenkreis beauftragt, ein Bläserzentrum aufzubauen, das kirchliche Posaunenchöre im Kreis betreut. Der Posaunenchor Salzwedel mit zwei Jungbläsergruppen und der Gemeindechor St. Marien sollen in der neuen Joachims-Kapelle eine neue Heimat finden.

Die Namensgebung nach dem Heiligen Joachim hat laut von Biela keine historischen Wurzeln. Allerdings habe sich der Name Joachim, dem Großvater Jesu, für die ehemalige Winterkirche aus mehreren Gründen angeboten. So trug Orgelbauer Wagner (1690 bis 1749) ebenfalls diesen Namen. Genauso wie Pfarrer Joachim Hackbarth, der von 1980 bis zu seiner Pensionierung Pfarrer an der Marienkirche in Salzwedel war. „Ihm sei es gelungen, uns die Augen zu öffnen für die Marienkirche, für ihre Schönheit und Ausstrahlungskraft“, hieß es in einem Nachruf. Pfarrer Hackbarth, der 2010 verstarb, war es auch, der die jetzige Joachims-Kapelle wieder nutzbar machte – vorher diente sie lediglich als Abstellraum. In seiner Zeit ist die Fußbodenheizung eingebaut und der Raum zur Winterkirche verwandelt worden.

Bei der Feierstunde am Sonntag freute sich von Biela über „diesen schönen Raum“, der im Beisein zahlreicher Besucher seiner Bestimmung übergeben wurde. Musikalisch umrahmt wurde das Ganze von Kantor Roland Dyck, der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart spielte.