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Forstwirtschaft Kein Nachfolger für Revierförster

Zum 25-jährigen Bestehen der Forstbetriebsgemeinschaft Zühlen gab es Rückblicke, Glückwünsche, ein Ständchen und ein Festmenü.

Von Helga Räßler 11.04.2016, 03:00

Zühlen/Kläden l Erster Vorsitzender der am 17. Mai 1991 in Kläden gegründeten Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Zühlen war Reinhold Seeger. Er leitete die FBG bis vor einem Jahr. Dann übernahm Jürgen Schünke den Vorsitz.

Als Revierförster stand damals noch Egon Erdmann an der Seite der Waldbesitzer, den kurzzeitig der Fleetmarker Wolfgang Schulz ablöste. Der gratulierte der FBG am Freitagabend während der Jahreshauptversammlung im Klädener Gasthaus Hoffmann zum 25-jährigen Bestehen ebenso wie die Fleetmarker Jagdhornbläser, die ein musikalisches Geburtstagsständchen überbrachten.

Seit über einem Jahrzehnt betreut inzwischen Burkhard Kasper im Auftrag des Forstamtes Nordöstliche Altmark die FBG. Doch er geht im August mit 65 Jahren in den Ruhestand.

„Bisher haben wir noch keinen Nachfolger für ihn gefunden und stehen damit vor einem Personalproblem“, bekannte Forstamtsleiterin Katja Döge.

Sie stellte aber in Aussicht, dass bis dahin mit Hilfe des Landeszentrums Wald sicher eine Lösung gefunden werde.

An dem Abend gab sie vor den mehr als 90 Mitgliedern einen Überblick über die Lage beim Holzeinschlag und den Zustand des Waldes im gesamten Forstamtsbereich. Dort waren im vergangenen Jahr 70 000 Festmeter Holz eingeschlagen worden mit einem Hiebsatz von 3,6. „Damit konnten wir die Lage nach dem Schneebruch 2011/2012 normalisieren - der Schadholzanteil ist sehr stark zurück gegangen“, schätzte Katja Döge ein.

Allerdings lag der Holzeinschlag in der FBG Zühlen auf ihrer 927 Hektar großen Waldfläche niedriger als geplant: Statt 2600 Festmetern wurden lediglich 1800 Festmeter eingeschlagen, wie Jürgen Schünke darstellte. „Deshalb konnten wir die Holzmobiliserungsprämie nicht erreichen und bekamen keine Fördermittel“, sagte er.

Sowohl er als auch Döge gingen auf die rückläufigen Holzpreise ein. „Noch weiter dürfen sie aber nicht sinken“, betonte die Forstamtsleiterin.

Sie stellten zudem einen großen Nachholbedarf bei der Waldverjüngung fest, was einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung widerspreche. „Vereinbaren sie mit ihrem Revierförster Gesprächstermine, wo und wie Neuanpflanzungen möglich und förderfähig sind“, empfahl sie.

Burkhard Kasper informierte über die Bekämpfung der Schädlinge wie den wieder vermehrt auftretenden blauen Kiefernprachtkäfer oder die Forleule. „Sehr schwierig ist es, des Eichenprozessionsspinners Herr zu werden“, sagte er. Die Bekämpfung aus der Luft sei längst passé. „Und das Besprühen mit dem vorgeschrieben Gemisch ist nur bedingt machbar - zum Beispiel nicht in der Nähe von Gräben und Gewässern.“