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Deichsanierung Reymann: „Planung nicht einfach“

In Elbenau haben Mitarbeiter des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) die Bürger über den aktuellen Stand der Deichsanierung informiert. Vor allem Wald- und Naturschutzgebiete verzögern oft die Planung.

Von Emily Engels 17.02.2016, 17:43

Elbenau l Helge Reymann hat gute Neuigkeiten: Der Deich Kilometer 29,1 bis 30,6 (Schönebeck Grünewalde) soll Ende des Monats fertig saniert sein. Im Auftrag des LHW bauten Mitarbeiter von beauftragten Firmen 8200 Quadratmeter Spundwände. Zudem sind 18 000 Kubikmeter Stützkörper postiert, 7500 Quadratmeter Wege asphaltiert und eine 4000 Kubikmeter Oberboden-Fläche gelegt worden, sagt Reymann. Der Sachbearbeiter „Plan und Bau“ des LHW kümmert sich um die Sanierung des rechten Elbe-Hauptdeiches (siehe Infokasten). Der Bereich umfasst das Pretziener Wehr bis hin zur Büchnerstraße in Magdeburg. „Wir mussten die verschiedenen Bereiche Kilometer für Kilometer aufteilen und schauen, welche Gebiete Priorität haben und wo überhaupt DIN-gerechte Sanierungen zu realisieren sind“, führt Reymann in die komplexe Thematik ein.

Kompliziert seien vor allem die verschiedenen Gegebenheiten rund um das rechte Elbufer, die in der Planung berücksichtigt werden müssen. „Die Deiche sind sehr perforiert“, so Reymann. „Am rechten Elbeufer gibt es viele Bäume und Naturschutzgebiete. Da ist eine Planung gar nicht so einfach“, meint der Experte. Aus diesen Gründen halte er die geplante Genehmigung für das als nächstes anstehende Gebiet, die Deich-Kilometer 33,9 bis 35,5 (Randau), für „sportlich“. „Die naturschutzfachliche Planung könnte uns hier im Wege stehen“, fasst er das Problem rund um das Deich-Gebiet zusammen. Es ist nicht nur von sehr viel Wald geprägt, sondern auch ein Bombenabwurf-Gebiet. So müsse das Baufeld vor Beginn der Sanierung unter anderem vom Munitionsbergungsdienst abgesucht werden. Weitere Gebiete der Region, wie zum Beispiel der Apfelwerder (Kilometer 30,6 bis 33,9), sind laut Reymann weniger problematisch - und gleichzeitig auch weniger relevant, da es sich nicht um Wohngebiete handelt. Für den Apfelwerder ist die Baugenehmigung dementsprechend spät für Ende 2017 angesetzt und die Deichsanierung soll - idealerweise - bis Ende 2019 fertiggestellt werden.

Die LHW-Projektingenieurin Birgit Harth ist für den Bereich „linker Elbumflut-Hauptdeich“ zuständig. Die Deiche des Gebietes Berliner Chaussee in Magdeburg bis Ortslage Pechau sollen ab Mai 2016 - wenn möglich DIN-gerecht - saniert werden. „Abweichungen werden sich hier jedoch in der Ortslage Pechau ergeben, da die eingeschränkten Platzverhältnisse berücksichtigt werden müssen“, so Harth. Dem Deichbau weichen müssten auch die Wochenendgrundstücke am Pechauer Siel. Das zweite Zuständigkeitsgebiet der Projekt-ingenieurin ist die Ortslage Pechau bis Kreisstraße 1296 (Haberlandbrücke). Hier sei die Ausführungsplanung zwar fertiggestellt, es müsse jedoch noch auf eine Zustimmung der Forstbehörde gewartet werden. Der Waldanteil im Gebiet sei zu hoch, erklärt sie. Außerdem müsse auch hier das Gebiet nach eventueller Munition abgesucht werden.

Auf die Frage mehrerer Bürger, welche Deichbaumaßnahme wo getroffen werde, fasst Reymann zusammen: „Der Deichbau ist und bleibt ein Handwerk und wir entscheiden je nach Situation und Gegebenheit. Entspannt war die Planung mit Sicherheit nicht, wir haben jedoch ab 2020 hoffentlich den gesamten Kreis geschlossen.“