Ringheiligtum Kreis noch planlos

In wenigen Wochen soll das Ringheiligtum Pömmelte eröffnen. Bislang gibt es noch keine Konzeption für die zu erwartenden Touristen.

Von Thomas Höfs 03.04.2016, 16:41

Pömmelte l Vor über 3000 Jahren errichteten die damaligen Einwohner die heute als Ringheiligtum Pömmelte wieder aufgebaute Kreisgrabenanlage. Der Platz diente gleich mehreren Bedürfnissen. Dort wurde gehandelt, aber auch die Sterne beobachtet. Dass die damaligen Bewohner Mitteleuropas wohl doch nicht so unterentwickelt waren, wie lange geglaubt, beweist die Anlage eindrucksvoll. Die zufällig entdeckte Kreisgrabenanlage wurde wieder rekonstruiert, um sie den heutigen Bewohnern zu zeigen und ihnen zu erklären, wie sich Generationen vor ihnen die Welt erklärten und den Lauf der Gestirne nutzten. Die Eröffnung des Ringheiligtums Pömmelte ist wegen der Bedeutung für den 21. Juni geplant. An dem Tag beginnt nicht nur der Sommer. Er ist zugleich der längste Tag. Denn an diesem Tag findet die Sommersonnenwende statt. Ein Ereignis, welches wahrscheinlich bereits die Erbauer des Ringheiligtums durch Beobachtung des Sonnenlaufs entdeckt hatten.

Verantwortlich für die touristische Erschließung ist der Salzlandkreis. Obwohl es nur noch wenige Wochen bis zur geplanten Eröffnung sind, wird an der Erschließung der Anlage noch gearbeitet.

Bislang verfügt der Landkreis noch nicht über ein entsprechendes Konzept zur touristischen Entwicklung. Auf Volksstimme-Nachfrage teilt Tilo Wechselberger, Fachdienstleiter für Kreis- und Wirtschaftsentwicklung, mit, das zurzeit erst eine entsprechende Marketingstudie erarbeitet werde. In der Studie soll benannt werden, welche Angebote es für die Besucher geben soll.

Bereits während der Erarbeitung der Studie sei diskutiert worden, ob Gästeführer eingesetzt werden sollen, die die Funktionsweise des Ringheiligtums erklären könnten. Allerdings zeigt sich die Kreisverwaltung noch unsicher: „Wer und wie viele Gästeführer später tatsächlich das Ringheiligtum Pömmelte in ihr Portfolio aufnimmt, kann derzeit noch nicht eingeschätzt werden“, teilt Tilo Wechselberger mit.

In Barby, welches in der Steuerungsgruppe des Kreises mitarbeitet, wurde zuletzt deutliche Kritik laut. Das touristische Konzept müsse früher vorliegen, forderten die Barbyer. Zumindest ist dem Kreis klar, dass es ebenso ein Verkehrsleitsystem geben muss, damit die Bürger das Ringheiligtum auch finden. An der Anschlussstelle Schönebeck sollen die Besucher von der Autobahn gelotst werden. Hinweise soll es ebenso auf dem nahen Elberadweg ab Grünewalde und Ronney auf die Sehenswürdigkeit geben.