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Verkehrsprojekt Nach Schulhof folgt Straße

Einen spannenden Projekttag erlebten dieser Tage die Mädchen und Jungen der Grundschule in Großmühlingen.

Von Olaf Koch 14.04.2016, 17:08

Großmühlingen l Statt Deutsch und Mathematik im Klassenraum stand für die Mädchen und Jungen aus der Grundschule „Friedrich Loose“ kürzlich ein ganz anderer Unterricht auf dem Stundenplan. Polizei und Verkehrswacht kamen nach Großmühlingen, um die Kinder der 3. und 4. Klassen auf die im nächsten Monat stattfindende Fahrradprüfung vorzubereiten.

Die Radfahrausbildung im 3. und 4. Schuljahr besteht aus einem theoretischen Teil, den die Schule bestreitet, und einem praktischen, der meist von Polizeibeamten und Mitarbeitern der Verkehrswacht betreut wird. Die Basisübungen wurden auf dem Schulhof trainiert. Dort verwandelte sich der vom Autoverkehr geschützte Hof in einem kleinen Verkehrsgarten mit richtigen Schildern, einen Fußgängerüberweg, Einengungen und anderen Dingen.

Dort ließ sich aber nicht alles üben. Es besteht nach Expertenansicht sogar die Gefahr, dass Kinder, die auf Übungsplätzen gut zurechtkommen, die Komplexität des wirklichen Straßenverkehrs unterschätzen. Wie beim Schulweg sind auch beim Radfahren Wirklichkeitsnähe und Ortsbezug notwendig. Denn: Erst im Straßenverkehr erkennen Kinder die Vielschichtigkeit des Verkehrsgeschehens. Regeln helfen Schülern nur weiter, wenn sie situationsorientiert anwenden können. Flexibles, vorausschauendes Handeln ist wichtiger, als Recht eben nur zu haben.

Rechts-vor-links geregelte Kreuzungen etwa sind besonders gefährlich für Radfahrer, weil deren Vorfahrt oft nicht beachtet wird. Speziell Kinder werden leicht übersehen, wenn sie in gerader Richtung über die Kreuzung oder auf links geführten Radwegen fahren.

Mit dabei beim Projekttag waren nicht nur die Regionalbereichsbeamten der Polizei, sondern auch Helfer der Ortsverkehrswacht Bernburg. Sie erklärten den Mädchen und Jungen das sichere Fahrrad, zeigten ihnen, was wichtig für die Verkehrssicherheit ist und sensibilisierten sie darauf, auch immer darauf zu achten.

In vier Wochen wird es ernst, dann findet die Fahrradprüfung unter realen Bedingungen statt. Die Schüler müssen einen Kurs durch das Dorf fahren und werden dabei von Posten benotet.

Viel Spaß machte der Verkehrstag noch aus einem anderen Grund: Zwei Polizisten kamen nicht mit dem Fahrrad, sondern mit einem Funkstreifenwagen. Diesen konnten die Kinder von Innen und Außen inspizieren und erfuhren von Uwe Jopp alles, was man wissen muss. Auch, dass es unterschiedliche Sirenen gibt.

Sehr lustig fanden die Kinder, als die Atemalkoholwerte getestet wurden. Dabei mussten sie kräftig in das kleine Gerät pusten. Auch der Reporter der Volksstimme wurde von den Schülern freundlich aufgefordert, sich überprüfen zu lassen. Das Ergebnis war frühmorgens um 9 Uhr nicht gerade sensationell: 0,0 Promille.